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Mein Name
Nik Krasnobajew (42), Küsnacht

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«Krasnobajew stammt aus dem russischsprachigen Raum und kommt auch in der Ukraine oder Polen vor. Aber eigentlich ist es gar nicht unser richtiger Name. Meine Grosseltern stammten aus Russland. Mein Grossvater fiel früh im Zweiten Weltkrieg. Meine Grossmutter war Juristin und sprach Deutsch. Als die Deutschen die Sowjetunion angriffen, wurde sie aufgrund dieser Kombination als Spionin verdächtigt. Auf Spionage stand die Todesstrafe, daher ist sie nach Deutschland geflüchtet. Dort nahm sie den Namen Krasnobajew an, damit sie nicht verfolgt werden konnte. Krasnobajew muss ich ausnahmslos immer buchstabieren. Es braucht einen gewissen Mut, um den Namen auszusprechen. In Deutschland trauen sich praktisch alle und merken schnell, dass er mehr oder weniger phonetisch geschrieben wird. In der Schweiz haben die Leute weniger Mut und bleiben in der Hälfte stecken. Wenn ich mich am Telefon mit Krasnobajew melde, kommt manchmal ein «Grüezi Herr Meier» zurück. Meine Freunde nennen mich Krasno. Dieses Wort bedeutete früher sowohl «schön» wie auch «rot». Aber im Sozialismus wurde daraus dann nur noch «rot». Das Gleiche geschah mit dem Roten Platz in Moskau.»

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