AboGeschichte der VerschwörungstheorieNichts ist, wie es scheint!
Mondlandung, 9/11 und natürlich das Coronavirus: alles eine Verschwörung. Wie und wann solche Theorien entstehen, wer daran glaubt und warum sie gerade so populär sind.
Adam Weisshaupt hatte keine Ahnung, was er da lostrat. Weisshaupt, Rechtsprofessor im bayrischen Städtchen Ingolstadt, organisierte im Mai 1776 ein geheimes Treffen mit einigen Studenten. Die Männer diskutierten ein Thema, das im konservativen Bayern damals nicht besonders gut ankam. Sie wollten die Ideen der Aufklärung verbreiten – rationales Denken, Freiheit des Individuums, Säkularisierung – und so die Menschen erhellen (lateinisch: illuminare). Deshalb wählten sie einen Namen, der noch heute mit Verschwörungstheorien in einem Atemzug genannt wird: Weisshaupts Studiengruppe hiess die Illuminati. Ein Vorbild waren die Freimaurer, ein Geheimbund, der schon seit Anfang des 18. Jahrhunderts existierte.