Exploit am New York MarathonFabienne Schlumpf läuft clever, wird Fünfte und sagt: «Es war Wahnsinn!»
Die Schweizer Rekordhalterin ist am New York Marathon die schnellste Europäerin, verliert auf die Siegerin nur zwei Minuten – und erzielt einen weiteren Rekord.
- Nur 12 Wochen nach dem Olympiamarathon lief Fabienne Schlumpf den New York Marathon.
- In 2:26:31 Stunden wurde sie Fünfte, es siegte die Kenianerin Chepkirui.
- Die Schweizer Rekordhalterin lief ab Kilometer 33 ihren eigenen Rhythmus.
- Bei den Männern siegte der Niederländer Abdi Nageeye (2:07:39).
Als die Läuferinnen bei besten Bedingungen und Kilometer 25 die Queensboro Bridge überquerten, um auf die First Avenue in Manhattan einzubiegen, gönnte sich Fabienne Schlumpf diesen triumphalen Moment: Mit ihren langen Schritten überholte sie Läuferin um Läuferin der 20-köpfigen Spitzengruppe und bog als Leaderin auf diese lange Gerade ein. Es war ein Moment, der ihr viel Selbstvertrauen für den Rest dieses prestigeträchtigen Rennens gab.
Als die favorisierten Afrikanerinnen wenig später das Tempo verschärften, halbierte sich die Gruppe, doch Schlumpf vermochte mitzugehen. Als die Kenianerinnen Hellen Obiri, Sheila Chepkirui und Vivian Cheruiyot bei Kilometer 33 jedoch richtig angriffen, entschied sich Schlumpf, ihr eigenes Tempo zu laufen. Und das tat sie herausragend: Während Läuferin um Läuferin zurückfiel, konnte die Zürcher Oberländerin ihren Rhythmus halten und wurde in 2:26:31 Stunden hervorragende Fünfte.
Schlumpf war damit die schnellste Europäerin, liess sämtliche Amerikanerinnen hinter sich und verlor auf Siegerin Chepkirui (2:24:35) nur knapp zwei Minuten. Schlumpf hat mit ihrer Zeit zudem einen weiteren Schweizer Rekord aufgestellt – jenen in einem reinen Frauenrennen. Diese waren eine halbe Stunde vor den Männern gestartet und verfügten ebenfalls nicht über Pacemaker.
Schlumpf auf der zweiten Hälfte schneller
Nur zwölf Wochen nach dem anspruchsvollen Olympiakurs in Paris, wo Schlumpf 16. geworden war, hatte sie sich also bereits an die nächste Herausforderung gewagt. «Es war der Wahnsinn irgendwie, es lief fantastisch.» Entgegengekommen ist ihr, dass die Favoritinnen auf der ersten Hälfte kein horrendes Tempo anschlugen. Die Gruppe mit Schlumpf passierte den Halbmarathon in 1:14:00 Stunden, auf der zweiten Hälfte war die Schweizerin dann eineinhalb Minuten schneller. «Damit habe ich meine Erwartungen weit übertroffen.»
Das Rennen der Männer gewann der Niederländer Abdi Nageeye in 2:07:39. Im Endspurt im Central Park distanzierte er Evans Chebet (KEN) um sechs Sekunden. Im Rollstuhlrennen der Männer musste Marcel Hug eine sehr rare Schwäche hinnehmen. Der gesundheitlich angeschlagene Seriensieger wurde Vierter, während Daniel Romanchuk (USA) gewann. Manuela Schär hingegen wurde Dritte, sie verlor auf Siegerin Susannah Scaroni (USA) elf Minuten.
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