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Neuer Trend
Jetzt kommen die Luxus-Vans

Nein, das ist kein Privatjet vor dem Start, sondern der Fond des Lexus LM mit Topausstattung. Fliegen ist auch nicht schöner.
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Vans feiern gerade ihr grosses Comeback. Das Segment der sogenannten MPV (Multi-Purpose Vehicles) galt in unseren Breitengraden bereits als tot, verdrängt von den omnipräsenten SUV. Sogar der europäische Ur-Van Renault Espace wurde inzwischen zum SUV transformiert, andere Modellnamen wie VW Sharan, Ford Galaxy oder Peugeot 807 sind sang- und klanglos verschwunden. Geblieben sind nur die Modelle, die auf einem Nutzfahrzeug basieren – also etwa der VW Transporter, der Ford Transit oder die V-Klasse von Mercedes-Benz.

Doch nun regt sich wieder Leben in dieser Fahrzeugklasse. Aus Asien schwappt ein Trend zu uns herüber, der hier zwar noch kaum wahrnehmbar, in Metropolen wie Shanghai, Tokio, Seoul oder Singapur aber längst nicht mehr zu übersehen ist: Die Luxus-Vans sind auf dem Vormarsch. Auch bei uns sind schon einige Modelle erhältlich, weitere stehen in der Pipeline. Wieso sich diese neue Fahrzeuggattung in Asien so schnell ausbreitet, ist für Autoforscher Ferdinand Dudenhöffer kein Wunder: «Sessel wie in der First Class von Langstreckenfliegern, Bildschirme grösser als in manch einem Wohnzimmer – da können weder Mercedes und BMW noch Rolls-Royce oder Bentley mithalten.»

Tatsächlich geht es im Fond dieser Luxus-Vans teilweise weit komfortabler zu als in mancher Staatslimousine – durch die viel höhere Karosserie ist deutlich mehr Raum vorhanden, der Zustieg durch die seitliche Schiebetür ist wesentlich bequemer, der Fahrkomfort dank auf die Fondpassagiere ausgerichtetem Luftfahrwerk ist zuweilen enorm hoch. Nicht zuletzt ist auch die Möglichkeit, das Fahrgastabteil durch eine Trennwand vom Chauffeur abzuschotten, besonders für Shuttle-Fahrzeuge, aber auch für Geschäftsleute attraktiv.

Lexus LM

Mit dem Lexus LM ist bereits ein riesiger Luxus-Van aus Asien bei uns offiziell im Handel. Was der erste Van von Toyotas Edeltochter in der viersitzigen VIP-Version auf 5,13 Metern Länge bietet, ist wirklich eindrücklich. Zwei feudale First-Class-Fauteuils stehen in der Mitte des mit hellem Leder und Edelholz ausstaffierten Fond, der durch eine Trennwand vom Chauffeur abgeschottet wird. Die versenkbare Glasscheibe darin wird auf Knopfdruck blickdicht. Darunter spannt sich über fast die volle Innenraumbreite ein Bildschirm, der über zwei kleine Tablets bedient wird. Angetrieben wird der Lexus LM 350h von einer Kombination aus 2,5-Liter-Benzinmotor und zwei Elektromotoren mit einer Systemleistung von 184 kW/250 PS. Die Preise der VIP-Version starten bei 169’000 Franken.

Bei uns erhältlich: Lexus LM.

Maxus Mifa 9

Ebenfalls bereits in der Schweiz erhältlich ist der Maxus Mifa, ein 5,27 Meter langer Elektro-Van aus China. In der Topvariante sind in der zweiten Sitzreihe zwei luxuriöse Liegesessel mit allen erdenklichen Komfortfeatures und verschwenderischer Beinfreiheit verbaut, dahinter bietet eine Sitzbank drei weitere Plätze. Fahrer und Beifahrer sitzen ebenfalls sehr komfortabel auf beheizten und belüfteten Ledersitzen mit Massagefunktion. Eine 90 kWh grosse Batterie sorgt für eine WLTP-Reichweite von bis zu 440 Kilometern. Die Preise in der Luxusvariante Premium starten bei 81’400 Franken.

Im 5,27 Meter langen Elektro-Van Maxus Mifa 9 sitzt man im Fond sehr feudal.

Denza D9

Die chinesische Marke Denza hat mit dem D9 ebenfalls einen riesigen Luxus-Van im Angebot, ebenfalls mit einem abgetrennten Fahrgastraum mit zwei feudalen Einzelsitzen, einer riesigen Bildschirmwand und diversen First-Class-Features. Der D9 ist als reiner Stromer erhältlich, mit einer rund 100 kWh grossen Batterie für eine Reichweite von über 600 Kilometern – gemessen allerdings nach dem deutlich weniger strengen chinesischen Normzyklus. Alternativ sind auch zwei Plug-in-Hybridvarianten erhältlich. Aktuell wird der Denza D9 noch nicht in Europa angeboten – doch dass der Hersteller zumindest darüber nachdenkt, zeigt die Tatsache, dass er das Modell im vergangenen Herbst an der IAA in München vorgestellt hat.

Seit im letzten Sommer der D9 als luxuriöse Alternative zu V-Klasse & Co auf den Markt kam, weisen die Kurven steil nach oben

Zeekr 009

Zeekr gehört zum chinesischen Geely-Konzern, dem unter anderem auch die ehemals europäischen Marken Volvo, Polestar und Lotus sowie die Hälfte an Smart gehören. Der 5,21 Meter lange Zeekr 009 ist mit zwei Batteriegrössen (116 oder 140 kWh) erhältlich, die maximale Reichweite gibt der Hersteller mit 702 respektive 822 Kilometern an. Auch hier sind es allerdings Werte nach dem deutlich weniger strengen CLTC-Zyklus. Im Fond sorgen zwei Captain’s Chairs mit Massagefunktion, Klimatisierung und ausfahrbaren Fussstützen für ein First-Class-Ambiente. Zeekr ist bereits in Schweden und in den Niederlanden gestartet, bis spätestens 2026 soll Westeuropa komplett abgedeckt sein. Ob dann auch der 009 nach Europa kommt, ist unklar.

Eine wuchtige Erscheinung: Der chinesische Elektro-Van Zeekr 009.

Volvo EM90

Auf der gleichen technischen Basis wie der Zeekr 009 baut Volvo mit dem EM90 nun ebenfalls einen Luxus-Van. Auch der EM90 ist 5,21 Meter lang, hat einen mit 145 LEDs beleuchteten «Grill» in der Front und ist im Fond mit zwei First-Class-Fauteuils in der zweiten Reihe sowie einer Sitzbank in der dritten Reihe bestuhlt. Der Antrieb ist derselbe wie im Zeekr 009, genauso die 140-kWh-Batterie, mit der auch der Volvo-Van gemäss chinesischem Zyklus ebenfalls über 800 Kilometer weit kommen soll. Die schwedische Marke hat verkündet, dass der in China produzierte EM90 auch ausschliesslich für den chinesischen Markt gedacht sei. Falls jedoch die anderen asiatischen Luxus-Vans auf dem Alten Kontinent richtig Fuss fassen, dürfte sich diese Strategie rasch ändern.

Volvo EM90 Concept World Stills

Voyah Dream

Voyah, eine Tochtermarke des chinesischen Herstellers Dongfeng, ist mit dem Free bereits in Europa und auch in der Schweiz gestartet – und bald schon wird mit dem Dream ein zweites Modell nachgeschoben. Der 5,32 Meter lange Luxus-Van wird in China auch mit Plug-in-Hybridantrieb angeboten, nach Europa kommt er jedoch ausschliesslich als reiner Stromer. In der luxuriösen Topvariante bietet der Dream ebenfalls zwei feudale Einzelsitze in der zweiten Reihe, die beheiz- und kühlbar sind, eine Massagefunktion bieten und in eine fast liegende Lounge-Position verstellt werden können. Wann der Voyah Dream zu welchen Preisen in die Schweiz kommt, ist noch nicht bekannt.

Der chinesische Voyah Dream soll schon bald in der Schweiz eingeführt werden.

Diverse weitere Modelle

Es gibt noch viele andere Luxus-Vans aus Asien. In erster Linie kommen sie aus China: Diverse Hersteller wie Xpeng, Hongqi, Li Auto oder Trumpchi haben solche Modelle im Angebot. Aber auch Japaner setzen auf Luxus-Vans: Der grösste Autohersteller Toyota, der mit dem Alphard diesen Trend erst so richtig in Schwung brachte, hat mit Vellfire, Granvia, Sienna oder Granace Luxus-Vans im Portfolio. Und dass auch Nissan zumindest mit dem Gedanken spielt, die lange Van-Tradition mit einer Luxusvariante zu krönen, zeigt die im vergangenen Herbst vorgestellte Studie Hyper Tourer.

Dieser Artikel stammt aus der «Automobil-Revue» – www.automobilrevue.ch