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Versprecher am Nato-Gipfel
Biden stellt Selenski irrtümlich als Putin vor

US President Joe Biden corrects himself after accidentally introducing  Ukraine's President Volodymyr Zelensky (R) as Russia's President Vladimir Putin during the Ukraine Compact initiative on the sidelines of the NATO Summit at the Walter E. Washington Convention Center in Washington, DC, on July 11, 2024. (Photo by Brendan SMIALOWSKI / AFP)
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US-Präsident Joe Biden hat inmitten der Debatte über seinen gesundheitlichen Zustand auf seiner Kandidatur für eine zweite Amtszeit beharrt. Der 81-Jährige bezeichnete sich am Donnerstag bei einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz als am besten qualifiziert und gab sich siegessicher. Für Aufsehen sorgten jedoch zwei Versprecher Bidens. So stellte der 81-Jährige unter anderem seinen ukrainischen Kollegen irrtümlicherweise als den russischen Präsidenten Wladimir Putin vor.

«Ich denke, ich bin die qualifizierteste Person», sagte Biden bei der Pressekonferenz. Er habe seinen Rivalen Donald Trump bereits einmal geschlagen, «und ich werde ihn wieder schlagen». Es gehe ihm nicht um sein Vermächtnis, fuhr Biden fort. Er wolle die Arbeit zu Ende bringen, die er begonnen habe.

Biden sagte bei der Pressekonferenz, neurologische Untersuchungen hätten ergeben, dass er in guter Form sei. Er sei entschlossen, zu kandidieren, «aber ich weiss, dass es wichtig ist, dass ich Ängste zerstreue».

Nach Bidens desaströs fahrigem und wirrem Auftritt im Fernsehduell mit Trump vor zwei Wochen sieht sich der mit 81 Jahren älteste Präsident in der US-Geschichte einer immer weiter anschwellenden Debatte über seine physische und mentale Eignung für das Präsidentenamt konfrontiert – auch in der eigenen Partei.

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Die Pressekonferenz am Donnerstag wurde mit Spannung erwartet – musste Biden doch spontan und ohne Hilfe eines Teleprompters sprechen. Der 81-Jährige machte dabei deutlich, Kamala Harris zu unterstützen, die als Vizepräsidentin im Notfall seine Nachfolge antreten würde. Der 81-Jährige sagte, er hätte sie nicht als Vizepräsidentin ausgewählt, wenn er denken würde, dass sie nicht für das Präsidentenamt qualifiziert sei. Dabei bezeichnete er Harris jedoch irrtümlicherweise als «Vizepräsident Trump».

Biden dementierte zudem Berichte, er müsse um 20 Uhr ins Bett gehen – eine Zeit, zu der die Pressekonferenz am Donnerstag stattfand (Ortszeit).

Der 81-Jährige äusserte sich auch zur Aussen- und Innenpolitik mit relativ wenigen Ausrutschern, verwechselte dabei jedoch Europa und Asien.

Bereits kurz vor der Pressekonferenz verstärkte jedoch ein weiterer Lapsus die Zweifel an Biden. Der US-Präsident stellte seinen ukrainischen Kollegen Selenski bei einer Nato-Zeremonie irrtümlicherweise als den russischen Präsidenten Putin vor. Er wolle das Wort nun an den ukrainischen Präsidenten übergeben, «der ebenso viel Mut wie Entschlossenheit hat. Meine Damen und Herren, Präsident Putin», sagte Biden, ehe er sich vom Rednerpult entfernte.

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Schnell bemerkte der 81-Jährige seinen Fehler, kehrte zurück und sagte: «Er wird Präsident Putin schlagen. Präsident Selenski. Ich bin so darauf konzentriert, Präsident Putin zu schlagen.» Selenski sagte, «ich bin besser».

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz stellte sich anschliessend hinter Biden. «Versprecher passieren und wenn man alle immer genug beobachtet, findet man auch genug», sagte Scholz. Der Inhalt von Bidens Rede ändere sich dadurch nicht.

Zuletzt bröckelte der Rückhalt für eine erneute Kandidatur Bidens weiter. So plädierte Hollywoodstar George Clooney, ein wichtiger Unterstützer der Demokraten, am Mittwoch für den Rückzug des 81-Jährigen. Auch Bidens Auftritt am Donnerstag konnte die Zweifel nicht stoppen: Drei weitere Politiker der Demokraten forderten ihn auf, aus dem Rennen um das Weisse Haus auszusteigen.

Einer zuvor veröffentlichte Umfrage für die Zeitung «Washington Post» und den Sender ABC News zufolge sind mit 56 Prozent mehr als die Hälfte der Parteimitglieder der Demokraten der Ansicht, dass Biden beiseite treten solle. Nur 42 Prozent unterstützten seine Kandidatur.

AFP/chk