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Neue Erkenntnisse zu Flugunfall
An herausgebrochenem Teil der Pannen-Boeing fehlten mehrere Schrauben

FILE - This image taken Sunday, Jan. 7, 2024, and released by the National Transportation Safety Board, shows a section of Alaska Airlines Flight 1282 that is missing panel on a Boeing 737-9 MAX in Portland, Ore. Federal officials are recommending that airlines inspect the door plugs on more Boeing 737s after one of the panel blew off a Boeing jet in midflight. The Federal Aviation Administration says airlines should also inspect the panels on an older model, the 737-900ER. Those planes have door plugs that are identical in design to the one that flew off the Alaska Airlines jetliner. Boeing said Monday, Jan. 22, 2024that it supports the FAA action. (NTSB via AP, file)
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Neue Erkenntnisse zum Horrorflug der Passagiermaschine der Alaska Airlines über dem US-Staat Oregon: Am Bauteil, das sich während der Reise von der Boeing 737-9 Max löste, fehlten offenbar gleich mehrere Sicherungsschrauben. Dies geht aus einem vorläufigen Gutachten zum Vorfall vom 5. Januar hervor, das die Verkehrsbehörde NTSB am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichte.

Dem Untersuchungsbericht ist ein Foto des Flugzeugbauers Boeing beigefügt, dessen Mitarbeiter zuvor an dem sogenannten Stopfen gearbeitet hatten, der einen nicht benötigten Ausgang in der Maschine abdecken sollte. Drei von vier Schrauben, die verhindern sollen, dass der Stopfen sich nach oben bewegt, fehlen auf dem Bild. Ob die vierte Schraube vorhanden ist, lässt sich nicht erkennen.

Vier Schrauben fehlten womöglich bereits vor dem Start

Gutachter erklärten, dass das Ausbleiben von bestimmten Schäden am Stopfen darauf hindeute, dass alle vier Schrauben schon vor dem Start der Maschine in Portland (Oregon) gefehlt hätten. In dem vorläufigen Bericht heisst es, das Flugzeug sei vor dem Zwischenfall zur Reparatur in ein Boeing-Werk in der Nähe von Seattle (Washington) gebracht worden. Dort hätten Mitarbeiter einer Zuliefererfirma fünf beschädigte Nieten in der Nähe des Türstopfens ersetzt. Dazu hätten sie die vier Schrauben zunächst entfernen müssen.

Anfang Januar war kurz nach dem Start der Stopfen aus der Boeing herausgebrochen. In der Kabine kam es dann zu einem Druckverlust, Gegenstände wurden nach draussen gesaugt, aber wie durch ein Wunder wurde niemand ernsthaft verletzt. Die Pilotin konnte das Flugzeug sicher in Portland notlanden. Die US-Luftfahrtbehörde FAA verhängte nach dem Zwischenfall ein Startverbot für Maschinen des Typs Boeing 737-9 Max.

This image taken Sunday, Jan. 7, 2024, and released by the National Transportation Safety Board, shows a section of Alaska Airlines Flight 1282 that is missing panel on a Boeing 737-9 MAX in Portland, Ore. Federal officials are investigating Boeing's oversight of production of a panel that blew off a jetliner in midflight last week.  (NTSB via AP)

Der NTSB-Bericht machte keine Angaben über eine wahrscheinliche Ursache des Unfalls. Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen und könnte ein Jahr oder länger andauern. «Wie auch immer die endgültigen Schlussfolgerungen ausfallen werden, Boeing ist für das Geschehene verantwortlich», sagte der Aufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens, David Calhoun. «Ein Vorfall wie dieser darf nicht in einem Flugzeug passieren, das unser Werk verlässt.»

Unfall hätte katastrophale Folgen haben können

Nach Ansicht von Sicherheitsexperten hätte der Unfall katastrophale Folgen haben können, wenn der Alaska-Airlines-Jet zu diesem Zeitpunkt bereits seine volle Reiseflughöhe erreicht hätte. Dann wäre die Dekompression in der Kabine nach dem Herausbrechen viel stärker gewesen, und die Passagiere und Flugbegleiter wären möglicherweise im Gang umhergelaufen, statt angeschnallt auf ihren Plätzen zu sitzen.

Der Vorfall hat weitere Zweifel an der Fertigungsqualität bei Boeing aufkommen lassen. Bei Abstürzen von zwei Max-8-Jets in den Jahren 2018 und 2019 waren 346 Menschen ums Leben gekommen. Bei diesen Unglücken spielte ein Flugsteuerungssystem eine Rolle.

DPA/swa