Serbien – Schweiz 2:0Und Embolo scheitert!Mitrovic zeigt, wer Herr im Hause ist
Das Team von Trainer Murat Yakin verliert auch das dritte Spiel der diesjährigen Nations-League-Kampagne. 25 Minuten ist die Leistung ansprechend, dann brechen die Schweizer ein.
Die letzten Minuten erlebt Murat Yakin auf der Bank, sitzend. Er will nicht mehr an der Seitenlinie stehen, so wie die längste Zeit während dieser Partie. Er weiss ja selbst, dass es alles nichts mehr bringt. Dass die Schweiz auch das dritte Spiel in der Nations League verlieren wird. Es steht 2:0 für die Serben, gerade eben ist noch ein Kopfball von Nico Elvedi auf die Querlatte gefallen. Es ist nicht das, was der Schweizer Nationaltrainer sich erhofft hat.
Als «Gradmesser» hatte Yakin das Spiel gegen Serbien im Vorfeld bezeichnet. Seine Argumentationskette klang ungefähr so: In den Spielen gegen Dänemark (0:2) und Spanien (1:4) sei viel gegen die Schweizer gelaufen. «Da waren viele Hypotheken dabei». Die Platzverweise, die Verletzten, die Rücktritte wichtiger Spieler und sonstige Unglücke.
Nach der dritten Niederlage im dritten Spiel ist spätestens jetzt offensichtlich, dass es ein bisschen mehr ist als nur fehlendes Wettkampfglück. Der «Gradmesser» Serbien hat gezeigt, dass die Schweizer sich innerhalb von ein paar Monaten offenbar um Jahre von ihrer Form bei der Europameisterschaft in Deutschland entfernt haben.
Dabei sieht es am Samstagabend in Leskovac erst gar nicht danach aus.
25 Minuten lang spielen nur die Schweizer
In den ersten 25 Minuten findet in dem kleinen Stadion im Süden des Landes genau genommen gar kein Fussballspiel statt, weil es dafür ja zwei Teams bräuchte. Es spielt nur die Schweiz. Serbien schaut zu, Serbien wartet, Serbien lässt die anderen mal machen. Irgendwann haben die Statistiker bei Granit Xhaka 52 Pässe notiert, während das ganze serbische Team nur wenige mehr gespielt hat.
Es ist bezeichnend für ein einseitiges Spiel. Aber ironischerweise ist es auch genau der Zeitpunkt, an dem sich alles ändert.
Als würden die Gastgeber merken, dass gegen dieses harmlose Schweizer Team so viel Zurückhaltung gar nicht angebracht ist. Abgesehen von einem Abschluss durch Breel Embolo nach 32 Minuten geht nicht viel offensive Gefahr von den Spielern von Murat Yakin aus. Also denken sich die Gastgeber: Dann spielen wir halt mit.
Serbien hat Räume und Vorteile über die Seiten
Sie merken, dass sie im Zentrum Räume haben, wenn sie sie nur nutzen, so wie beim Distanzschuss des ehemaligen Basler Innenverteidigers Strahinja Pavlovic (37.). Und sie merken, dass besonders über die Seiten etwas möglich ist, da, wo Silvan Widmer und Michel Aebischer in der ersten Halbzeit spielen.
Es ist kein Zufall, dass Widmer und Nico Elvedi sich an beinahe der exakt gleichen Stelle eine Gelbe Karte einhandeln. Es ist auch kein Zufall, dass Aebischer auf der anderen Seite gegen Pavlovic jenes Foul begeht, das am Ursprung des 0:1 steht (45.). Dass der Ball vom Bein Elvedis über die Linie springt – es passt.
Die Erinnerungen an die EM in Deutschland und den souveränen Achtelfinal-Sieg gegen Italien sind in diesem Moment ganz weit weg. Wo sind die Schweizer aus dem Juni in diesem September und Oktober? Und reichen die Abgänge von Yann Sommer, Xherdan Shaqiri und Fabian Schär als Erklärung für den Leistungseinbruch in Leskovac, der sich bis zum Abpfiff weiterzieht?
Die Serben haben nach dem 1:0 kurz vor der Pause auch danach noch Lust. Und sie werden von den Schweizern weiterhin nicht daran gehindert. In der 61. Minute erwischt Aleksandar Mitrovic einen Ball noch vor der Aussenlinie und wird im Zentrum von Manuel Akanji nur dabei beobachtet, wie er das 2:0 erzielt.
Jetzt droht der Schweiz der Abstieg
Wieder Mitrovic, der inzwischen 30 Jahre alt ist und in Saudiarabien spielt. Er hat schon 2018 und 2022 in den beiden Partien gegen die Schweiz getroffen, bei diesen emotionalen Duellen. Jetzt schiesst er wieder ein Tor – aber er gewinnt zum ersten Mal gegen das harmloseste Schweizer Team, das er in den letzten Jahren wohl gesehen hat.
Selbst der Elfmeter von Breel Embolo in der 72. Minute reiht sich in den Auftritt ein: Embolo scheitert an Torhüter Predrag Rajkovic, wird wenig später ausgewechselt und rundet mit seinem hängenden Kopf das Schweizer Gesamtbild ab.
Die Schweizer stehen in ihrer Gruppe punktlos auf dem letzten Platz, haben vier Punkte Rückstand auf Serbien auf Platz 3. Der Verbleib in der obersten Liga ist in Gefahr, der Gruppenletzte steigt schliesslich direkt ab. Aber das ist nur das Eine: Denn gravierender als die Tabelle ist der Formstand des Teams und die Suche nach den Gründen für diesen spielerischen Einbruch beim 0:2 gegen Serbien.
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Und es geht weiter!
Rieder kommt in die Partie, Widmer, der schon Gelb kassierte, muss vom Platz.
Bei den Serben kommt Jovic für Grujic.
Und dann ist sogleich Pause. Die Schweiz liegt zurück und das nachdem die Gäste so sicher in diese Partie gestartet sind. Die ersten 20 Minuten dominierten die Schweizer, liessen nichts zu, doch kamen auch zu keinen Chancen. Dann baute das Team von Trainer Murat Yakin konstant etwas an Leistung ab, machte Fehler, kriegte Karten und ganz zum Schluss des ersten Durchgangs auch noch den Gegentreffer. Es sollte nun vieles besser werden in der zweiten Halbzeit. Denn auch die Serben überzeugten in kaum einer ihrer Facetten.
Und dann fällt der erste Treffer des Spiels kurz vor der Halbzeit. Nach einem Freistoss von der rechten Seite prallt der Ball an den Fuss von Elvedi und von da durch die Beine von Kobel ins Schweizer Goal.
Nächste Karte für die Schweiz. Elvedi grätscht Pavlovic von hinten um – genau an der gleichen Stelle, wie schon Widmer die Karte kassierte. Die bedien Schweizer waren diesen berühmten Schritt zu spät.
Mitrovic am Boden
Der serbische Stürmer liegt nach einem Zweikampf mit Akanji am Boden. Der Pfiff bleibt jedoch aus. Die Fans im Stadion sehen das naturgemäss anders und ich sehe, dass nun bald Halbzeit ist. Die Pause tut dem Spiel hoffentlich gut. Ich würde es mir und allen, die dieses Spiel schauen, so sehr wünschen.
Pavlovic versuchts einfach mal
Der serbische Innenverteidiger läuft mit dem Ball ganz ungestört durch die Schweizer Hälfte und zieht dann aus rund 25 Metern ab, der abgelenkte Ball fliegt übers Goal.
Embolo mit der grossen Chance
Aussenverteidiger Widmer ist plötzlich im serbischen Strafraum anzutreffen, dort spielt er den Ball auf den freistehenden Embolo, der direkt abschliesst, doch verzieht. Der Ball rollt am Goal vorbei. Das war nun die erste grosse Möglichkeit für die Schweiz – und es het einige Fans wohl aus dem Kurzschlaf geweckt.
Kobel muss eingreifen
Der Schweizer Goalie steigt ins Luftduell gegen den serbischen Captain Mitrovic – und der Schweizer gewinnt. Dass diese unscheinbare Aktion schon fast zu den gefährlicheren des Spiels gehört, zeigt auf: Diese Partie hat noch Luft nach oben.
Ui, das war nun eine eher unnötig harte Grätsche von Widmer. Der Schweizer wird nach dieser Gelben Karte im nächsten Spiel gegen Dänemark gesperrt sein. Der anschliessende Freistoss der Serben landet in den Händen von Kobel.
Klare Sache
78% Ballbesitz hat die Schweiz bisher. Die Gäste sind klar überlegen, der Spielplan der Serben? Eventuell noch nicht erarbeitet und wenn doch, dann noch nicht ersichtlich.
Nun schiessen auch die Serben
Birmancevic gelingt nun der erste Abschluss für die Serben. Auf der linken Seite läuft er mit dem Ball einige Meter und versucht sein Glück. Kobel im Schweizer Tor dankt ihm für diese doch eher einfache Übung.
Ndoye mit dem ersten «Schuss»
Und hier ist der erste Abschluss der Schweiz: Ndoye kriegt den Ball auf der linken Seite im Strafraum und versucht zu flanken oder zu schiessen, man weiss es nicht genau. Der Ball landet zum Schluss in den Händen des serbischen Goalies.
Xhaka mit dem guten Pass
Widmer läuft auf dem rechten Flügel los, kriegt den wunderbaren Ball von Xhaka in den Lauf und flankt. Doch diese Flanke fliegt über Freund und Feind hinweg. Die Schweizer sind aber klar das spielbestimmende Team.
Die Serben sind zurückhaltend
Das Heimteam zieht sich schon zu Beginn recht weit zurück. Die Schweizer können recht unbedrängt den Ball hin und her schieben. Doch die Serben stehen sehr kompakt, so kommt die Schweiz noch nicht durch.
Guter Angriff der Schweiz
Schöner Ball von Rodriguez in die Schnittstelle auf Ndoye. Die Hereingabe des Fügels wird von den Serben zum Eckball geklärt. Dieser führt aber zu keiner weiteren Chance.
Erster Angriffsversuch
Die Serben versuchen schnell über ihre rechte Seite in den Angriff zu kommen, die Flanke ins Zentrum wird aber von der Schweizer Abwehr weggeköpft.
Und es geht los! Die Schweizer haben angespielt.
Schiedsrichter aus Italien
Simone Sozza wird die Partie heute leiten. Es ist das erste Spiel das der 37-Jährige von der Schweiz pfeift.
Die Hymnen laufen
Die Schweizer Hymne wird gespielt – begleitet von vielen Buhrufen des Publikums. Naja, das ist wohl nicht die Gastfreundschaft, die man sich erhofft hat.
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