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Nations League: Schweiz – Italien
Am Ende kämpft die Schweiz wacker – aber sie schiesst wieder kein Tor

22.09.2023; St.Gallen: Frauenfussball Nationalmannschaft Nations League - Schweiz - Italien; 
Pfostenschuss von Alayah Pilgrim (SUI), Elena Linari (ITA) und Martina Lenzini (ITA) 
(Benjamin Soland/Blicksport/freshfocus)

Es gibt einzelne Sätze, die fassen 90 Minuten Fussball teilweise hervorragend zusammen. Als Seraina Piubel dick in ihre Jacke eingepackt vor einer Handvoll Journalisten steht, gelingt ihr ein solcher. «Ein 0:0 wäre drin gelegen», findet die Stürmerin vom FC Zürich – und sagt damit alles über das, was sich zuvor auf dem Rasen des Kybunpark zugetragen hat. 

Das Schweizer Nationalteam der Frauen trifft da auf Italien. Es ist der Auftakt in die Nations League und die vermeintlich einfachste Partie in einer Gruppe, in der sich auch noch Weltmeister Spanien und WM-Halbfinalist Schweden befinden. Die Aussichten auf Punkte sind an diesem Abend gut, denn Italien, so klingend der Name auch ist, ist keine Grossmacht im Fussball der Frauen, an der WM ausgeschieden in einer Gruppe mit Schweden, Argentinien und Südafrika. 

Am Ende aber steht es eben nicht 0:0, sondern 0:1. Arianna Caruso schiesst in der 64. Minute ein Tor, der Ball kommt eher per Zufall zu ihr, aber das braucht sie ja nicht zu kümmern. Sie trifft schön, Livia Peng im Tor ist chancenlos, die Italienerinnen jubeln, die Schweizerinnen hadern. Einmal mehr.

Zu diesem Zeitpunkt haben sie sieben Halbzeiten und etwas mehr hinter sich, in denen ihnen kein einziges Tor aus dem Spiel heraus gelungen ist. 0:0 gegen Neuseeland, 0:0 gegen Norwegen, das eine Tor beim 1:5 gegen Spanien war ein Eigentor.

Ein Sturmtrio ohne Mittelstürmerin

Das Tor von Caruso hat etwas Gutes, es weckt die Schweizerinnen auf. Sie kommen in Rückstand liegend zu ihren besten Möglichkeiten. Nadine Riesen versucht es aus der Distanz, die eingewechselte Alayah Pilgrim, ein Lichtblick, hat alleine drei Abschlüsse, einer springt vom einen Pfosten an den anderen und dann wieder ins Spiel. Kurz vor Schluss unterläuft den Italienerinnen fast noch ein Slapstick-Eigentor. 

Aber alles in allem bleibt es dabei: Die grosse Schwäche des Schweizer Teams liegt vor dem Tor. Achtmal hat es in diesem Kalenderjahr getroffen, drei Tore gelangen gegen Sambia, zwei gegen die Philippinen. Letztere waren dann auch die Treffer zum einzigen Sieg 2023. Dem gegenüber stehen sieben Unentschieden und nun drei Niederlagen.

«Wir haben zu Beginn gestottert», sagt Trainerin Inka Grings und zieht den Vergleich zu den Lautsprechern im Kybunpark, die just dann den Geist aufgeben, als die Schweizer Nationalhymne läuft. Immerhin: Die gut 6500 Zuschauenden übertönen diesen Fauxpas ziemlich gut. 

Es gibt dann allerdings Momente in der ersten Halbzeit, da kommen die Schweizerinnen einigermassen gefährlich vor das gegnerische Tor. Es ist aber schnell ersichtlich, dass eine Mittelstürmerin fehlt. Das Sturmtrio besteht neben Piubel aus Ramona Bachmann und Meriame Terchoun, begabte und schnelle Fussballerinnen sind das, allerdings nicht die grossen Skorerinnen. 

Und so ist es bezeichnend, dass, zumindest vor der Einwechslung von Pilgrim, mit Riesen eine Linksverteidigerin am meisten Wirbel verursacht. Die Ostschweizerin wird vom Publikum im Kybunpark getragen und zeigt eines ihrer besten Spiele im Nationalteam. Zwei gefährliche Distanzschüsse bringt sie aufs Tor der Italienerinnen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit geben die Schweizerinnen die Kontrolle über diese Partie ab und lassen die Italienerinnen, die eine fürchterliche erste Halbzeit zeigen, immer näher rücken. Das endet mit dem 0:1 durch Caruso, «eine Halbchance», sagt Grings, aber so sei das dann eben. Livia Peng im Tor ist chancenlos.

Grings war mal eine Stürmerin von Weltklasse-Format, darum nervt es sie vielleicht ein bisschen mehr, wenn keine Tore gelingen. Was man ihren Spielerinnen lassen muss, das ist auch für sie die positive Nachricht des Abends: Sie wollen dieses 1:1. Sie suchen es bis zum Ende. Es sollte aber nicht sein. 

62'

Ein paar Mädchen im oberen Rang machen lautstark darauf aufmerksam: Alisha Lehmann steht bereit. Währenddessen versucht es Terchoun aus der Distanz. Es ist ihre letzte Aktion und mit ihr geht auch Sow. Neben Lehmann kommt Vallotto.

Es wurde heute Abend übrigens noch nie so laut wie jetzt, als Lehmann das Feld betritt.

61'

Die Schweizerinnen müssen langsam aufpassen, dass sie hier die Kontrolle nicht komplett aus der Hand geben. Nach einem Eckball kommt Giacinti frei zum Abschluss, ihr Lob fliegt knapp neben dem Tor vorbei.

60'

Die Italienerinnen sind nun viel aktiver als die Schweizerinnen, scheitern aber meist an Bühler. Und diesmal steht Caruso knapp im Abseits. Peng wäre aber zur Stelle gewesen.

22.09.2023; St.Gallen: Frauenfussball Nationalmannschaft Nations League - Schweiz - Italien; 
Aurora Galli (ITA) gegen Geraldine Reuteler (SUI) 
(Benjamin Soland/Blicksport/freshfocus)

57'

Das darf man dann auch mal sagen: Stark verteidigt von Bühler. Die Tottenham-Spielerin hält den Kopf hin und klärt eine Flanke. Wie das aber zustande kam, war weniger stark: Reuteler verlor den Ball auf einfachste Weise im Aufbau.

55'

Schöne Aktion aus dem Spiel heraus und für einmal nicht mittels Flanke. Terchoun zieht in die Mitte und legt auf Reuteler ab, deren Schuss gerade noch geblockt wird. Sah, im Ansatz, wieder gut aus.

51' Gelbe Karte

Sow bringt etwas Pfeffer rein und holt sich eine Gelbe Karte ab. Sie foult Giugliano.

49'

Der erste Abschluss der zweiten Halbzeit geht auf das Konto der Italienerinnen. Caruso wird auf rechts lanciert und bringt den Ball in die Mitte. Dort versucht es Piemonte volley. War allerdings gar nicht so einfach, diesen Ball zu kontrollieren. Entsprechend hoch fliegt er drüber.

46' Anpfiff

Also, es kann nur besser werden. Schönes Motto für die zweite Halbzeit. Weiter gehts.

45' Pause

Nein. Gibt es nicht. Giuliani fängt locker. Und es geht mit 0:0 in die Pause.

Nun, was gibt es hier gross zu sagen? Es ist eine zähe Angelegenheit. Die Schweizerinnen tun sich schwer und die Italienerinnen schwerer. Und somit ist dieses 0:0 ganz richtig. Für die Schweizerinnen ist es die siebte Halbzeit hintereinander, in denen ihnen kein Tor gelingt. Der einzige Treffer beim 1:5 gegen Spanien war ein Eigentor.

45'

So, Die Schweizerinnen haben noch einen Eckball. Mal schauen, ob es hier noch eine Chance gibt.

45'

Ein letztes Aufbäumen vor der Pause? Natürlich ist Bachmann dafür zuständig. Riesen lanciert sie und die Dribbelkünsterlin findet den Weg in den Strafraum. Aus spitzem Winkel schiesst sie, Giuliani hält zwar, aber immerhin ist nun das Schussverhältnis positiv aus Schweizer Sicht.

42'

Das Spiel ist gerade unterbrochen, Bachmann hat sich weh getan und muss ebenfalls kurz gepflegt werden. Scheint aber auch hier weiterzugehen.

Switzerland's forward Ramona Bachmann, bottom, reacts next to Switzerland's defender Noelle Maritz, center, Switzerland's midfielder Lia Waelti, right, and referee Lina Lehtovaara of Finland, center back, during the UEFA Nations League women's soccer match between Switzerland and Italy at Kybunpark stadium in St. Gallen, Switzerland on Friday, September 22, 2023. (KEYSTONE/Michael Buholzer)

36'

Übler Zusammenstoss in der Mitte. Terchoun liegt am Boden und hält sich das Knie. Und wenn Terchoun sich das Knie hält, dann ist das meist kein gutes Zeichen. Die Frau hatte schon so manche Kreuzbandrisse. Sie steht aber wieder.

32'

Auch nach einer halben Stunde bleiben wir dabei: Es sieht oft gut aus, führt aber zu nichts. Terchoun macht erst alles richtig, vertändelt dann aber den Ball im Mittelfeld. Hätte zu einer guten Kontersituation werden können.

28'

Und wo wir schon bei Riesen sind: Wir haben den ersten Abschluss auf das italienische Tor! Nach dem Eckball kommt die St. Gallerin an den Ball, sie versucht es volley. Giuliani hält.

27'

Das sah im Ansatz wieder gut aus. Reuteler schickt Piubel, die den Ball auch gut mitnimmt, dann aber abgedrängt wird. In der Not spielt sie – wen sonst – Riesen an. Das Ganze endet in einem Eckball.

Switzerland's defender Nadine Riesen, front, attempts to score next to Italy's defender Elisa Bartoli, back, during the UEFA Nations League women's soccer match between Switzerland and Italy at Kybunpark stadium in St. Gallen, Switzerland on Friday, September 22, 2023. (KEYSTONE/Michael Buholzer)

25'

Jetzt wieder einmal ein Schweizer Vorstoss. Diesmal über rechts, Marti schaltet sich auch mal vorne ein. Sie sucht mit ihrer Flanke Kollegin Sow, die jedoch gut gedeckt ist.

23'

Die Hälfte der ersten Halbzeit ist vorbei. Wir sehen Schweizerinnen, die bemüht sind und es vor allem über die linke Seite versuchen. Und wir sehen Italienerinnen, die bemerkenswert viele Fehlpässe spielen. Das ist etwa die Geschichte der ersten 23 Minuten.

epa10877261 Switzerland's midfielder Coumba Sow (C) fights for the ball with Italy's midfielder Arianna Caruso (L) and Italy's forward Sofia Cantore during the UEFA Nations League women's soccer match between Switzerland and Italy at Kybunpark stadium in St. Gallen, Switzerland, 22 September 2023.  EPA/MICHAEL BUHOLZER

21'

Wir bemerken gerade, dass uns das Widget für die Resultatanzeige fehlt. Das ist natürlich doof. Für all jene, die neu dazu gekommen sind: Es steht noch 0:0.

20'

Wieder die Schweiz, wieder über links, das heisst: wieder Riesen. Diesmal wird sie von Sow lanciert und dringt gar in den Strafraum ein. Ihre flache Flanke wird aber noch geblockt. Eckball immerhin.