Kolumne «Ertappt»Nachbar wirft Stinkbombe auf Balkon
Ein Kleinkrieg hat in Männedorf einen Polizeieinsatz ausgelöst.
Wenn der Nachbar zu viel Lärm macht, können die Nerven schon einmal mit einem durchgehen. Ein junger Brite hat es aber vor einiger Zeit ziemlich übertrieben. Sein Nachbar, der in einem Männedörfler Mehrfamilienhaus einen Stock unter ihm wohnt, hatte ihn dermassen genervt, dass der Lärmgeplagte zu einer ungewöhnlichen Tat schritt. Als es ihm eines Nachmittags zu viel wurde, spritzte er zuerst Ketchup auf den Balkon unten dran. Dabei verschmutzte er den Sonnenstoren leicht.
Den von der Staatsanwaltschaft geschätzten Schaden von maximal 100 Franken hätte das Opfer vielleicht noch verkraftet. Doch dem Ketchup schickte der Engländer ein weiteres nettes Präsent hinterher: Er bastelte eine Stinkbombe und warf diese auf den Balkon hinunter.
Das Geschoss landete im Blumentopf des Nachbarn. Diesem stank das offenbar dermassen, dass er den jungen Mann bei der Polizei anzeigte. Der Täter ist nun kürzlich per Strafbefehl wegen geringfügiger Sachbeschädigung verurteilt worden. Er muss eine Busse von 100 Franken zahlen.
Die Stinkbombe wiederum wurde von der Polizei eingezogen und vernichtet. Dass diese gleich mit einem Bombenräumungsfahrzeug vorfahren musste, mag man zwar bezweifeln. Aber die Entsendung von Friedenstruppen, um die Fehde zwischen den beiden Streithähnen zu beenden, wäre durchaus angebracht gewesen.
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