Nach Trump-VereidigungPutin und Xi betonen enge Beziehungen
Der Kremlchef und Chinas Präsident suchen das Gespräch. Das Timing kommt nicht von ungefähr.
Einen Tag nach der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump haben sich der russische Staatschef Wladimir Putin und sein chinesischer Kollege Xi Jinping der engen Verbindungen ihrer Länder versichert. Der Kremlchef habe am Dienstag in einem Telefongespräch mit Xi unterstrichen, dass die Beziehungen zwischen Moskau und Peking auf gemeinsamen Interessen, Gleichberechtigung und beiderseitigen Vorteilen beruhten, berichtete das russische Staatsfernsehen. Das russisch-chinesische Verhältnis hänge nicht von «inneren politischen Faktoren oder dem aktuellen internationalen Umfeld» ab.
Gemeinsam unterstützten die beiden Länder die Entwicklung einer «gerechteren multipolaren Weltordnung» und arbeiteten darauf hin, «unteilbare Sicherheit in Eurasien und in der ganzen Welt» zu gewährleisten, wurde Putin zitiert. Xi habe ebenfalls die enge Kooperation zwischen Moskau und Peking gelobt und erklärt, diese helfe, «der Reformierung und Entwicklung des globalen Systems positive Energie» zu geben.
Seit der von Putin befohlenen russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 sind die Bande zwischen Moskau und Peking noch enger geworden. China ist zu einem wichtigen Abnehmer von russischem Öl und Gas geworden, das von westlichen Sanktionen getroffene Russland bezieht wiederum Schlüsseltechnologien aus der Volksrepublik.
Trump blieb unerwähnt
Weder Putin noch Xi nannten Trump in ihrem im Fernsehen übertragenen Teil ihrer Unterredung beim Namen. Das Timing deutet aber darauf hin, dass die Staatschefs Russlands und Chinas wohl ihr Vorgehen im Umgang mit der neuen US-Regierung abstimmen wollten.
Am vergangenen Freitag hatte der chinesische Präsident mit Trump telefoniert und seine Hoffnung auf positive Verbindungen zu den USA geäussert. Der am Montag vereidigte neue US-Präsident sprach im Anschluss von einem «sehr guten Telefonat sowohl für China als auch für die USA». Trump hat mit hohen Importzöllen auf chinesische Waren und anderen Massnahmen gegen die Volksrepublik in seiner zweiten Amtszeit gedroht. Zugleich deutete er aber mögliche Felder der Zusammenarbeit zwischen den beiden Supermächten an, etwa bei der Eindämmung von Substanzen für die Herstellung von Opioiden wie Fentanyl, die in den USA eine Gesundheitskrise ausgelöst haben.
Putin hat Trump zu dessen zweiter Amtseinführung gratuliert und erklärt, Moskau sei zum Dialog mit der US-Regierung über den Ukraine-Krieg bereit. Trump erklärte am Montag vor Reportern, der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski habe ihm gesagt, er sei an einer Friedensvereinbarung mit Russland interessiert. Putin würde Russland zerstören, falls er keinen Deal eingehe, ergänzte Trump.
DPA/nag
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