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Nach knappem Derby
Frust bei Wädi/Horgen, Erleichterung bei Stäfa

Wädenswil, Glärinschhalle, Handball NLB Derby, SG Wädenswil/Horgen (weiss) gegen Handball Stäfa (grün-schwarz), 28:29, Stäfa Nr. 43 Louis Barth kämpft sich zwischen Wädi/Horgens Nr. 55 Biörn Buob und Nr. 4 Fabian Pospisil durch . 2.12.2023  Bild: Sabine Rock
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Er könne es nicht nachvollziehen, sagt Predrag Milicic. Der Trainer der SG Wädenswil/Horgen brauchte nach dem Derby fast eine Halbstunde, um sich zu beruhigen. Er konsultierte Videobilder, er sprach mit den Schiedsrichtern, es änderte nichts. Milicic blieb bei seiner Meinung, die Schiedsrichter machten ihre bereits in der 58. Minute und konnten sie nach dem Spiel logischerweise nicht mehr zurücknehmen.

Was war geschehen? Stäfa-Trainer Lukas Maag hatte erst eines von drei Time-outs genommen, und weil er in den letzten fünf Minuten nur eine Auszeit einlegen darf, musste er also eine grüne Karte abgeben. Der Offizielle holte diese bei Maag ab und legte sie auf den Tisch. Der Zeitnehmer glaubte aber, dass Maag die Auszeit nehmen will, und unterbrach die Partie, während Handball Stäfa im Angriff war.

Die Schiedsrichter entschieden auf Penalty für Stäfa, weil sie im Moment des Unterbruchs eine vielversprechende Torchance sahen. Milicic sah dies eben anders. Ganz eindeutig war die Situation nicht, sie passte aber zur Linie der Schiedsrichter.

«Selber schuld»

Luc Honegger verwertete den Siebenmeter zum eigentlich vorentscheidenden 28:26. Wenig später hätte Honegger das Spiel definitiv entscheiden können, doch er scheiterte mit einem arg lässig geworfenen Siebenmeter an Philippe Cachin. Noch schlimmer: Er traf Cachin am Kopf und sah folgerichtig die Rote Karte. Über den verworfenen Siebenmeter nervte sich Stäfa-Trainer Maag nach dem Spiel, vor allem die Art und Weise, wie Honegger warf, störte den Trainer. Honegger versuchte, den Ball locker über den Kopf von Cachin zu legen, und scheiterte. Stattdessen mussten die Stäfner die letzten Minuten in Unterzahl agieren. Es reichte trotzdem. Handball Stäfa gewann 29:28 und ist damit auch nach elf Runden noch ungeschlagen.

Viel fehlte der SG Wädenswil/Horgen aber nicht zur Überraschung. «Wir sind selbst schuld, dass es so eng war, wir schafften es nicht, auf vier Tore wegzuziehen», meinte Maag. Möglichkeiten dazu hatte sein Team genügend. Bereits nach zehn Minuten führten sie 6:3 und hätten zum ersten Mal etwas davonziehen können, doch sie spielten es zu ungenau, zu kompliziert und schlossen mehrfach zu unvorbereitet ab.

Die SG Wädenswil/Horgen kam wieder zurück, glich zum 7:7 aus, um gleich wieder 8:12 in den Rückstand zu geraten. Bis zur Halbzeit war es wieder ausgeglichen. Es war wie eine Ziehharmonika, Stäfa zog etwas davon, Wädenswil/Horgen zog nach.

Wädenswil/Horgen blieb dran

Zwar gelang es Wädi/Horgen das eine oder andere Mal, sogar in Führung zu gehen, doch mehr als ein Tor betrug die Differenz nie. Zu viele Fehler machten auch die Linksufrigen, zu viele schlechte Abschlüsse nahmen sie. Und: Das Spiel der SG Horgen/Wädenswil war relativ einfach auszurechnen. Es gab Roman Sidorowicz und es gab Fabian Pospisil. Die beiden suchten die Eins-gegen-eins-Situationen, spielerische Lösungen sah man bei der SG Wädenswil/Horgen kaum. Und wenn, dann endete die Aktion meist mit einem Fehler, wie in der 40. Minute, als Adrian Karlen einen Flieger auf Sidorowicz spielen wollte.

Dennoch, und das musste man der SG wirklich attestieren, dass sie sich nie aufgab. Selbst als die Schiedsrichter in der Schlussphase auf den Penaltypunkt zeigten und den Stäfnern, die keine gute Phase hatten, einen Siebenmeter zusprachen.

Für einen Punktegewinn im Derby fehlte es Wädenswil/Horgen jedoch an Präzision und Kaltschnäuzigkeit. Gleich drei Penaltys verschossen sie. Den letzten in der 59. Minute – es wäre wohl der Schritt zum Unentschieden gewesen, und Milicic hätte sich nach dem Spiel das Videostudium und den Ärger ersparen können. So aber bleib nur Unverständnis und knappe eine Derbyniederlage.