Beat Feuz auf dem PodestNach der Corona-Erkrankung ist bei Kilde alles positiv
Erst besiegt Aleksander Kilde das Virus und dann in der Abfahrt von Gröden alle Gegner. Die Schweizer überzeugen und untermauern ihre Vormachtstellung.

Es gibt dieses Gasthaus in Wolkenstein im Grödnertal. Über der Eingangstür hängt eine Flagge Norwegens, flankiert von Plüsch-Elchen. Es war das Willkommensgeschenk für die Speed-Mannschaft aus dem hohen Norden, als diese einst in jenem Hotel logierte. Seither wird dieses im Dezember immer auf diese Weise geschmückt, was ganz gut passt: Im Skizirkus gilt Gröden längst als norwegische Exklave. In den letzten 10 Jahren resultierten 23 Podestplätze aus 18 Rennen, darunter 12 Siege.
Nach dem Erfolg am Freitag im Super-G reüssierte Aleksander Kilde auch in der Abfahrt. Die Saslong-Piste sei sein Wohnzimmer, «wir sollten hier jedes Wochenende fahren».
Kilde liegt wieder vorne im Gesamt-Weltcup, den er letzte Saison für sich entschieden hatte. Mit dem Triumph hatte er die These widerlegt, wonach Speedfahrer im Kampf um die grosse Kugel kaum mehr etwas ausrichten können, weil für sie im Riesenslalom keine Spitzenplätze möglich seien.
Mittlerweile kann er es auch mit den Technikern aufnehmen, weil er konstanter und bedachter fährt – die Harakiri-Taktik gibt es beim 28-Jährigen nicht mehr. Im Herbst erkrankte er am Coronavirus, spürte leichte Symptome, erholte sich aber rasch. Bezüglich Fitness macht Kilde ohnehin keiner etwas vor. Sein ehemaliger Trainer Reto Nydegger meinte einmal, Kilde fühle sich meistens nicht nur so, als könne er Bäume ausreissen. «Er könnte das auch wirklich tun.»
Feuz löst das Mysterium
Nun betreut Nydegger die Schweizer Abfahrer, im Südtirol freute er sich über den Podestplatz von Beat Feuz. Der Emmentaler wurde Dritter und sprach von einem wertvollen Ergebnis in einem für ihn schwierigen Rennen. Jahrelang tat sich Feuz schwer auf der Strecke, die an und für sich auf seine Fähigkeiten zugeschnitten scheint. Gründe dafür fand er nicht, sprach gar von einem Mysterium.
Auch Carlo Janka überzeugte als Siebter, trotz heftiger Rückenprobleme. Insgesamt klassierten sich 5 Schweizer unter den besten 20. Das Männerteam ist das Mass der Dinge: In sieben von acht Rennen in diesem Winter stand mindestens ein Swiss-Ski-Vertreter auf dem Podest.
Freude herrschte nicht nur bei den Norwegern und Schweizern, sondern auch im Lager der Amerikaner. Ryan Cochran-Siegle stand als Zweiter erstmals auf dem Treppchen. In den Interviews betrieb er geschickt Eigenwerbung, bettelte schon fast um einen Kopfsponsor. Er stammt aus einer Ski-Familie, die es in sich hat: Zwei Cousins, eine Cousine, zwei Tanten und ein Onkel – sie alle fuhren im Weltcup. Und Mutter Barbara Ann holte an der WM 1970 Slalom-Silber. In Gröden.
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