Kloten entlässt Trainer Fleming«Wir verfügen über ein gutes Kader – Verletzungen hin oder her»
Das wars: Nach der 16. Niederlage im 23. Spiel lösen die Zürcher Unterländer den Vertrag mit Trainer Gerry Fleming auf. Sportchef Larry Mitchell übernimmt.

Rückblickend klingen die Aussagen wie ein Hohn. Man befinde sich auf dem richtigen Weg und sei mit der Entwicklung zufrieden, betonte Klotens Vizepräsident Jan Sommerhalder noch am vergangenen Montag in einem Live-Talk mit den Fans. Keine Woche später trennen sich die Zürcher Unterländer von ihrem Trainer Gerry Fleming.
«Aufgrund der Gefahr, die vor der Saison klar kommunizierten Ziele nicht zu erreichen, ist das Management der Meinung, dass in der aktuellen sportlichen Situation neue Impulse nötig sind», teilt der Club nach dem 2:5 in Langnau um halb zwei Uhr nachts mit. Es war die 16. Niederlage im 23. Spiel. Die zweite in Folge gegen einen direkten Konkurrenten.
«Wir müssen ein Zeichen setzen, die Spieler in die Verantwortung nehmen und dafür sorgen, dass unsere besten Kräfte nun auf Touren kommen», sagt Geschäftsführer Anjo Urner. Er war es, der die Nachricht Fleming unmittelbar nach der Rückkehr aus Langnau überbracht hatte. «Gerry reagierte, wie jeder reagieren würde: Er war enttäuscht. Doch er kennt das Business.»
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Woran ist Fleming gescheitert? «Es gibt nicht den einen Grund», sagt Urner und betont, der Club habe nicht aus Aktionismus gehandelt. «Wir haben intensive Gespräche geführt und uns überlegt, wie wir dem Team helfen können. Der Entscheid kam nicht von heute auf morgen. Es sind Spiele verloren gegangen, weil in gewissen Situationen zu wenig Impulse kamen. Am Ende haben wir es einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner gebracht und zu wenig Punkte geholt.»
Obwohl die Zürcher Unterländer während Wochen keine sechs ausländischen Spieler aufs Matchblatt brachten, sagt Urner: «Wir verfügen über ein gutes Kader. Verletzungen hin oder her.» Den Unterschied hätten zuletzt die Special Teams ausgemacht. Gegen Biel verlor Kloten am vergangenen Freitag nach einer 2:0-Führung, kassierte zwei Shorthander und vergab eine fast zweiminütige doppelte Überzahl. Beim 2:5 am Samstag im Emmental trafen die Tigers dreimal im Powerplay.
Mitchell als Übergangslösung
«Fleming ist ein guter Trainer, davon bin ich überzeugt», hält Urner fest. «Der Coach schiesst keine Tore und begeht auch keine individuellen Fehler. Doch wir kamen zum Schluss, dass nun ein Impuls nötig ist. Ob wir recht bekommen werden oder nicht, wird die Zukunft weisen.»
Trainiert wird das Team bis auf weiteres von Sportchef Larry Mitchell, also von jenem Mann, der Fleming engagiert hat. Der 56-Jährige bekleidete einst auch bei den Augsburger Panthern eine Doppelfunktion als Sportchef und Trainer. Dennoch ist Mitchell bloss eine Übergangslösung. «Larry ist unser Sportchef und nicht unser Trainer. Wir werden nun einen Coach suchen, der ebenfalls zu Klotens DNA passt», so Urner.

Fleming sprach bei seiner Ankunft von der direkten Playoff-Qualifikation, also den Top 6. Aktuell liegt Kloten nach Verlustpunkten noch hinter Ajoie auf dem 14. und letzten Platz. Fleming unterzeichnete im Sommer einen Zweijahresvertrag. Die Trennung sei finanziell verkraftbar, heisst es. Sportlich werden die Aufgaben für Kloten nicht leichter. Am Freitag gastiert der Leader Freiburg am Schluefweg.
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