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Nach dem Spanien-Debakel
Manuel Neuer flucht vulgär – und das Netz lacht über Deutschland

Ein Debakel. Ein Desaster. Die deutsche Nationalmannschaft verliert in der Nations League gegen Spanien 0:6. Es ist die höchste Niederlage des Nationalteams seit 89 Jahren. Eine Niederlage mit sechs Toren Unterschied hatte es zuletzt mit dem 0:6 am 24. Mai 1931 gegen Österreich gegeben. Für Captain Manuel Neuer war sein 96. Länderspiel, mit dem er zum alleinigen deutschen Rekordgoalie aufstieg, ein ganz bitterer Abend.

Der Deutsche Fussball-Bund steht vor einem Trümmerhaufen. Knapp sieben Monate vor der Europameisterschaft (Beginn: 11. Juni 2021) muss der DFB mehrere Fragen beantworten. Was ist mit Mats Hummels, Thomas Müller und Jérôme Boateng? Ist Joachim Löw noch der richtige Mann? Wie geht es nun weiter?

Kein leichtes Unterfangen. Zumal der Spott dem Team bereits jetzt gewiss ist. Das ist den Spielern bewusst, das zeigen die Reaktionen auf Twitter und die internationalen Pressestimmen.

Das sagen die deutschen Spieler und Löw zum Debakel

Manuel Neuer war einfach nur enttäuscht. Bestens zu sehen in der 55. Minute, als die Spanier das 4:0 erzielten. Der Goalie war bedient und gab sich auch keine Mühe, das zu verbergen. Wütend schlug er gegen den Pfosten und brüllte seinen Frust hinaus in die spanische Nacht – mit einem einzigen Wort, das den gesamten Spielverlauf recht treffend zusammenfasste: «Ficken!» Seine Wut: verständlich. War er doch bei allen Goals schuldlos.

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Nach dem Spiel zeigte sich der Goalie dann zwar beruhigt. Wollte keinen Mitspieler in die Pfanne hauen. So sagte er etwa: «Ich bin ein Teil der Mannschaft. Wir haben zusammen das Spiel vergeigt. Die Körpersprache und die Kommunikation waren zu wenig. Wir hätten mehr sprechen müssen.» Oder: «Gerade nach dem ersten Tor. Es ist wichtig, dass man sich unterstützt. Für so ein Spiel gibt es keinen richtigen Zeitpunkt. Das ist einfach nur bitter.» Toni Kroos meinte derweil: «Das Problem ist, dass wir keinen Zugriff bekommen haben. Spanien hat es uns vorgemacht. Plan war, kompakt zu stehen. Das hat so halb funktioniert. (...) Es lag nicht an der Taktik. Beide Richtungen haben nicht funktioniert. Das Spiel müssen wir natürlich analysieren auch Richtung Turnier. Wir haben noch ein bisschen Zeit. Allerdings treffen wir uns nur im März. Es ist noch einiges zu tun.»

Und Joachim Löw, der Bundestrainer? Der 60-Jährige war ratlos. In den Interviews wusste er keine Erklärungen für das Desaster, für die historische Pleite. Löw sprach von einem «rabenschwarzen Tag». Nichts habe funktioniert, sagte er, weder in der Defensive noch in der Offensive. «Nach dem 1:0 haben wir unser ganzes Konzept aufgegeben. Wir haben das Konzept verlassen und sind irgendwo rumgelaufen. Keine Organisation, keine Kommunikation. Das war tödlich. Wir haben Dinge klar besprochen, was wir wollen und nicht wollen», meinte Löw.

Das meint der spanische Trainer

Luis Enrique meint: «Es war eines der besten Spiele der Nationalmannschaft.»

Nach dem überwältigenden Sieg Spaniens gegen Deutschland in der Nations League war Trainer Luis Enrique voll des Lobs für seine Mannschaft. «Ich bin sehr glücklich über dieses Ergebnis für die Spieler. (...) Ich würde sagen, dass jeder in der Mannschaft zu dem Erfolg beigetragen hat, ohne jemanden besonders hervorheben zu wollen. Um ein Team wie Deutschland zu bezwingen, müssen alle zusammenarbeiten», sagte der aus Asturien in Nordspanien stammende 50-Jährige. Und er fügte hinzu: «Deutschland hatte seine beste Mannschaft aufgestellt, und ich denke, dass wir von Anfang an sehr gut gespielt haben. Es war eines der besten Spiele der Nationalmannschaft.»

Das schreibt die Presse

Die spanische Presse freute sich verständlicherweise. «La Vanguardia» schrieb beispielsweise: «Spanien verpasste sich im zuschauerleeren Olympiastadion in Sevilla eine Huldigung und ein Bad in Selbstvertrauen. (...) Spanien überrannte das Team von Joachim Löw, es war ein regelrechtes Niederrennen von der ersten Minute an, auf das Deutschland keine Antwort fand.» «El Mundo» meinte: «Spanien demütigt Deutschland in einer geschichtsträchtigen Nacht» und «El País»: «Spanien bringt die Deutschen in Verlegenheit. Die neue Generation der ‹Roten› hat es mit einer epochalen Torserie der Mannschaft von Löw gezeigt und wird in der finalen Phase der Nations League spielen.»

Die Presse in Deutschland war derweil fassungslos. «11 Freunde» verglich Deutschland mit Schalke 04 und schrieb von «Deutsche Schalke». Die «Bild» meinte: «Desaster gegen Spanien, jetzt wackelt Jogi.» Die «Süddeutsche Zeitung» schrieb: «So eine Niederlage gab es unter Löw noch nie.» Für die «FAZ» war die Pleite gar ein «Tiefpunkt», die «Zeit» schrieb: «Spanien deklassiert die deutsche Nationalmannschaft» und ist sich sicher: «Das wird nichts mehr.»

Aber auch international sorgte das 0:6 der deutschen Nationalmannschaft für Aufsehen. «The Guardian» schrieb: «Die Mannschaft von Joachim Löw wurde nicht einfach nur zum ersten Mal seit 13 Spielen besiegt, sie wurde zunichtegemacht.»

Ist Löw noch haltbar?

Joachim Löw ist schon länger angezählt, trotzdem steht der DFB auch weiterhin hinter dem deutschen Nationaltrainer.

Knapp sieben Monate vor der EM (Beginn: 11. Juni 2021) muss der DFB die Frage beantworten, ob Joachim Löw noch der richtige Mann für das Turnier ist. Ist ihm zuzutrauen, die Nationalmannschaft bei der Euro zum Erfolg zu führen? Wie es scheint: ja. Zumindest glauben das die deutschen Verantwortlichen. So sagte Manager Oliver Bierhoff nach dem Spiel: «Das Vertrauen in Jogi Löw ist vollkommen da, absolut. Daran ändert auch dieses Spiel nichts.» Auch Löw wollte sich auf keine Diskussion einlassen. «Ob ich mir Sorgen machen muss, das müssen Sie andere fragen. Das kann ich jetzt hier nicht beantworten», sagte er.

Offenbar muss sich Löw keine Sorgen machen: Nach der Rückkehr aus Sevilla soll es am Mittwoch zu einem Gespräch zwischen DFB-Präsident Fritz Keller, Bierhoff und Löw gekommen sein. Dabei sei vereinbart worden, dass Löw auch nach dem 0:6-Debakel Trainer der Fussball-Nationalmannschaft bleibt, wie die Deutsche Presse-Agentur aus «zuverlässiger Quelle» erfahren hat. Ein Rücktritt oder eine Entlassung Löws sei demnach kein Thema. Der 60-Jährige hat noch einen Vertrag als Chefcoach bis zur WM 2022.

Was ist mit Thomas Müller, Jérôme Boateng und Mats Hummels?

Das war einmal: Joachim Löw und Thomas Müller. Ob die beiden 2021 wieder zusammen jubeln werden?

«So ein Gesamt-Versagen habe ich noch nie gesehen! Es wird weiter die Diskussion um Hummels und Boateng geben. Man braucht diese Führungsspieler nach so einer Niederlage! In Sachen Teamführung wird Müller genannt werden», kommentierte Lothar Matthäus das Spiel bei der «Bild», fügte aber gleich hinzu: «Ich glaube nicht, dass Jogi Löw von seiner Meinung bei den dreien abweicht.» Der Bundestrainer hatte zuletzt immer wieder deutlich gemacht, dass die Rückkehr des Terzetts kein Thema sei.

Mesut Özil setzte sich vor allem für die Rückkehr von Bayern-Verteidiger Jérôme Boateng in die Auswahl ein. «Time to take @JeromeBoateng back» («Zeit für die Rückkehr von Boateng») twitterte der beim FC Arsenal unter Vertrag stehende 32-Jährige nach der miserablen Abwehrleistung der Deutschen in Sevilla. Bei Arsenal hat Trainer Mikel Arteta Özil weder für die Premier League noch für die Europa League gemeldet. Aus der Nationalmannschaft war der Mittelfeldspieler nach dem WM-Vorrunden-Aus 2018 zurückgetreten.

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Das Netz lacht

Ein Blick auf Twitter und den Hashtag #ESPGER genügt, um zu wissen: Nachdem das deutsche Nationalteam gegen Spanien unter die Räder gekommen war, müssen sie auch im Netz unten durch. Hier die besten Reaktionen auf Twitter:

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