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Meinung

Kolumne «Miniatur des Alltags»
Nach dem Muttertag ist vor dem Vatertag

Der Vatertag existiert zwar, ist aber im Gegensatz zum Muttertag nicht international etabliert. 
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Am Samstagabend nahm ich Platz auf dem Sofa, legte die Beine hoch und freute mich bereits auf einen entspannten Sonntag – wäre da nicht gerade die Werbung mit dem bekannten Pralinéschachtel-Lied über den Bildschirm geflimmert. «Merci, dass es dich gibt», gefolgt vom Zusatz: «Danke Mama.» Danke Mama?!

Natürlich, es war der zweite Sonntag im Mai, in unseren Breitengraden reserviert für den Muttertag. Und wieder einmal hatte ich das vergessen und nichts im Voraus besorgt, keine Schokolade, keinen farbenprächtigen Blumenstrauss und auch keine Karten fürs nächste Elton-John-Konzert. 

Als ich mir also buchstäblich um fünf vor zwölf irgendwelche Geschenkideen ausdenken musste, kam plötzlich eine andere Frage in meinem Kopf auf: Wann ist eigentlich der Vatertag? Habe ich den auch vergessen? Existiert dieser überhaupt?

Eine kurze Recherche offenbarte: Es gibt den Vatertag. Weder wird dieser aber gross angekündigt noch ist er offiziell und international etabliert und einheitlich – nicht mal hierzulande. Während er beispielsweise im Tessin am 19. März gefeiert wird, geht er in der restlichen Schweiz am ersten Juni-Wochenende über die Bühne. Doch wer weiss das schon? Und was soll man dem Vater überhaupt schenken? Eine Kiste Corona-Bier? Einen Fussballabend mit reichlich Spare-Ribs? Oder einen Gutschein für den neusten Aufsitzrasenmäher mit eingebautem 300-Liter-Fangsack?

Noch bleibt mir Zeit für eine solche Idee. Zuerst wurde am Sonntag die Mutter gefeiert. Meine Notlösung – eine Einladung zum Abendessen – war ein voller Erfolg. Der nächste Muttertag ist nun bereits in meiner Agenda markiert. Und meine neue Devise heisst: Nach dem Muttertag ist vor dem Vatertag. Denn auch dem männlichen Elternteil gebührt Dank.