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Geldblog: Sinkende Renten
Muss ich um meine AHV bangen?

Meine Rente, meine Verantwortung: Individuelle AHV-Stärkungen lohnen sich auf jeden Fall.
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In der Frühlingssession haben die Politikerinnen und Politiker über die AHV debattiert. Das Rentenalter für Frauen soll steigen. Und dass der Umwandlungssatz in der 2. Säule stark gesenkt werden soll, ist für mich als Frau noch schlimmer. Ich bin 48 und frage mich, wie ich gegensteuern kann? Leserfrage von C.M.

Bis jetzt sind die Erhöhung des Rentenalters von 64 auf 65 bei den Frauen und die Reduktion des Umwandlungssatzes im obligatorischen Teil bei den Pensionskassen von 6,8 auf nur noch 6 Prozent lediglich Etappen und noch keineswegs definitiv beschlossen. Reformen in der Altersvorsorge – sowohl bei der AHV als auch bei den Pensionskassen in der 2. Säule – haben es politisch extrem schwer. In der Regel muss am Schluss das Volk darüber befinden.

Ob der Souverän diese Anpassungen schluckt? Ich bin mir noch nicht so sicher, auch wenn Reformen zur Sicherung unseres Dreisäulensystems durchaus wichtig wären. Zudem betrifft die von Ihnen erwähnte Senkung des Umwandlungssatzes nur den obligatorischen Teil. Im überobligatorischen Teil sind die Pensionskassen frei. Die meisten Kassen haben hier den Umwandlungssatz längst nach unten korrigiert, was unter dem Strich gesamthaft einen tieferen Satz für das gesamte Vorsorgekapital ergibt.

Wie auch immer der politische Prozess ausgeht – ich rate Ihnen, nicht einfach abzuwarten, sondern zu handeln. Konkret sollte man unabhängig von den gesetzlichen Bestimmungen die eigene Altersvorsorge möglichst selbst in die Hand nehmen. Dies ist mittels mehrerer Möglichkeiten machbar. Bei der AHV sollte man darauf achten, dass man keine Beitragslücken hat. Dies ist vor allem für Leute wichtig, die zeitweise keiner Erwerbstätigkeit nachgehen. Sie sollten wenigstens den Minimalbeitrag in die AHV einzahlen, um keine Beitragslücken zu riskieren.

Das Steueramt hilft Ihnen faktisch indirekt, Ihre Altersvorsorge zu verbessern.

Attraktiv und letztlich am wirksamsten sind aus meiner Sicht freiwillige Einzahlungen in der 2. und 3. Säule. Als Frau mit 48 rate ich Ihnen, bei Ihrer Pensionskasse abzuklären, ob Sie Potential für freiwillige Einzahlungen haben. Dies ist meist der Fall. Falls dies möglich ist, würde ich jedes Jahr einen zusätzlichen Betrag in die Pensionskasse leisten – vorausgesetzt, dass diese nicht finanziell angeschlagen und in einer Unterdeckung ist. Dieses freiwillig einbezahlte Geld stärkt Ihre Altersvorsorge. Zusätzlich sparen Sie Steuern, da Sie diesen Betrag jeweils im Folgejahr von den Steuern in Abzug bringen dürfen. Wenn Sie dies jedes Jahr machen, zahlen Sie über Jahre hinweg weniger Steuern. Das Steueramt hilft Ihnen faktisch indirekt Ihre Altersvorsorge zu verbessern.

Einiges für Ihre Altersvorsorge beitragen können Sie auch, indem Sie jedes Jahr in die steuerbegünstigte Säule 3a einzahlen. In diesem Jahr ist für Angestellte mit Pensionskasse ein Maximalbetrag von 6883 Franken erlaubt. Selbst wenn Sie nicht den Maximalbetrag aufbringen können, sollten Sie die Säule 3a nutzen. Nur schon ein Sparbeitrag von 100 Franken pro Monat oder 1200 Franken, die Sie jedes Jahr in die Säule 3a leisten, hilft Ihnen, die ohne Eigenleistung sinkenden Renten aufzubessern. Auch diese Einzahlungen dürfen Sie im Folgejahr in der Steuerklärung in Abzug bringen.

Wichtig ist, dass Sie das in der Säule 3a angesparte Geld nicht einfach zinslos auf einem Säule 3a-Konto liegen lassen, sondern investieren. Nutzen Sie dafür kostengünstige Pauschal-Lösungen für die Säule 3a, bei denen Sie mit tiefen Gebühren Ihr Vorsorgegeld in Anlagefonds investieren können, wie es diverse Anbieter wie Frankly, Viac, Descartes oder Finpension propagieren. Da Sie noch mindestens 16 Jahre bis zu Ihrer ordentlichen Pensionierung vor sich haben, können Sie auch Anlagelösungen mit einem hohen Aktienanteil einsetzen, die zwar deutlich schwankungsanfälliger sind, auf lange Sicht aber höhere Renditechancen versprechen.

Ich warne davor, bei der Altersvorsorge von der Politik Wunder zu erwarten. Im Gegenteil: Die Renten für die künftigen Rentnerinnen und Rentner und heutigen Erwerbstätigen werden weiter sinken – mit oder auch ohne Reformen der Vorsorgewerke. Umso wichtiger ist es vor diesem Hintergrund, selber aktiv zu werden und in die eigene Altersvorsorge zu investieren.