AboMusiktherapie mit jungen Straftätern«Sie, das macht etwas mit mir»
Sie sind zwischen 16 und 29 Jahre alt und wegen Tötung, Raub oder Vergewaltigung im Massnahmenzentrum in Uitikon ZH. Mit Musik fördert Psychotherapeutin Évi Forgó ihre Empathie. «Mit Kuscheljustiz hat das nichts zu tun», sagt sie. Ein Augenschein vor Ort.
«Blaulicht und Polizei, Baba schreit und Mama weint», rappt der 19-jährige Acha zu den Klängen eines Pianos. Trainerhose, Cap und bis zum Hals tätowiert. Wie alle jungen Männer, die in diesem Text vorkommen, ist auch seine Identität anonymisiert. Grund dafür: Acha macht Musik in einem vergitterten Zimmer im Massnahmenzentrum Uitikon (MZU) bei Zürich mit einer Therapeutin. Hier sind jene 16- bis 29-Jährigen aus der Deutschschweiz untergebracht, die schwerste Delikte gegen Leib und Leben begangen haben: Tötung, Raub, Brandstiftung, Vergewaltigung oder mehrere dieser Straftaten zusammen.