Leichtathletik-SMMujinga Kambundji ist zurück in alter Stärke
Die 32-Jährige sprintete in Winterthur zur 100-m-Saisonbestzeit, und Stab-Europameisterin Angelica Moser schnupperte am Coup. Doch es gab auch Tränen.
Grosse Auftritte der Europameisterinnen am ersten Tag der nationalen Meisterschaften in Winterthur: Erst löste Stabspringerin Angelica Moser Begeisterung aus, als sie nach 4,65 m auf 4,81 m und damit Rekordhöhe auflegen liess. Wie bereits an der EM in Rom scheiterte sie knapp, sehr knapp.
Dann wurde es still. Und eine Minute später sagte Mujinga Kambundji: «Ja, ich habe Freude, dass es jetzt vorwärts geht, Paris kann kommen.» In 11,01 Sekunden war sie zu einer Saisonbestzeit gesprintet – 12 Hundertstel nur über ihrer Bestzeit.
Simon Ehammer, der nächste Woche bekanntgeben wird, ob er in Paris im Zehnkampf oder Weitsprung antritt, gewann mit 8,03 m, während Annik Kälin mit 6,82 m wieder bis auf zwei Zentimeter an den Schweizer Rekord herankam.
Der Glücklichste an diesem schönen Abend aber war Julien Bonvin: Der 25-Jährige, der an der EM sich selber am meisten enttäuscht hatte, unterbot über 400 m Hürden in 48,59 Sekunden die Olympialimite um elf Hundertstel und die eigene Bestleistung um über eine halbe Sekunde.
Mit einer riesigen Enttäuschung endete der Wettkampf hingegen für Ajla Del Ponte. Die 27-jährige Tessinerin schied im Zwischenlauf über 100 m in 11,66 Sekunden aus – das war das Ende aller Olympiahoffnungen. Del Ponte, Fünfte im Final in Tokio, war seither nie mehr ganz gesund. Als sie im Mai in den Niederlanden erstmals wieder starten konnte, habe das «surreale Züge» gehabt, sagte sie damals.
Die Freude herrschte nicht lange. Nur wenig später erlitt sie in Basel einen Muskelfaserriss, der sie erneut für Wochen stoppte. Nachdem sie am Montag erstmals wieder gesprintet war, entschied sie sich zum Start. «Ich hatte nichts zu verlieren», sagte sie nachher unter Tränen. So enttäuscht sie war, so sicher war sie sich, dass sie weitermachen wird. «Vielleicht noch diese Saison, sicher aber 2025.»
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