Razr 40 Ultra vorgestelltMotorola wagt wieder ein Comeback – mit Falthandy und Riesendisplay
Ein Smartphone, das man auch bedienen kann, ohne es aufzuklappen? Wir haben uns das neue Razr von Motorola schon mal angeschaut.
Alles war bereit fürs grosse Comeback von Motorola. Der gestrauchelte Handypionier wollte nach turbulenten Jahren (von Google aufgekauft, an Lenovo weiterverkauft) zurück auf die Erfolgsstrasse. Modulare Smartphones mit allerhand Anklipp-Zubehör sollten es richten.
Die Präsentation der Neuheiten im Konferenzraum eines Zürcher Hotels lief wie am Schnürchen. Dann fiel plötzlich ein Motorola-Poster von der Wand. Dann noch eins – und noch eins. Die Kleberli waren zu schwach.
Ähnlich wie den Postern erging es damals auch dem Comeback von Motorola. Oder erinnert sich noch jemand an die Moto Mods? Aber das liegt nun fünf Jahre zurück.
Heisse Ankündigung, lauwarme Testberichte
Dieses Mal soll alles besser werden. Mal wieder. Denn das gestern angekündigte Comeback ist nicht das erste seit dem Fiasko um das modulare Smartphone. Schon 2019 meldete sich Motorola mit einem aufsehenerregenden Falthandy zurück.
Das Razr sollte an einen der grössten Erfolge der Marke anknüpfen. Doch das Handy – so retro-spektakulär es auch aussah – erntete nur lauwarme Testberichte.
Aber eben, dieses Mal soll alles besser werden. An der Präsentation zeigten Managerinnen und Manager, wie es in den letzten Monaten mit den Verkaufszahlen aufwärtsging, wo bei fast allen anderen die Zahlen abnahmen. Ja, dem Handymarkt ging es auch schon besser.
Premium und etwas weniger Premium
Damit es bei Motorola weiter aufwärtsgeht, wurden zwei neue Smartphones vorgestellt. Zwei Falthandys. Anders als das Razr von 2020 sind die neuen Modelle optisch kaum vom Samsung Flip oder dem Oppo Flip zu unterscheiden. Ähnliche Grösse, runde Kanten und teilweise bunte Farben.
Während das Motorola Razr 40 (890 Franken) für ein Falthandy konventionell daherkommt, hat das Razr 40 Ultra (1190 Franken) eine auffällige Neuerung. Der Aussenbildschirm ist deutlich grösser als bei Oppo und um Welten grösser als bei Samsung.
Zusammengeklappt ist fast die ganze Oberfläche des Ultra ein Touchscreen. Einzig die zwei Kameras ragen wie zwei Augen aus dem Bildschirm heraus. Dieser grosse Frontbildschirm ist dann auch der ganze Stolz von Motorola.
Man kann darauf verschiedene Uhren anzeigen lassen, Spotify steuern und vor allem Apps nutzen. Während Samsung und Oppo für ihren Minibildschirm Apps speziell anpassen müssen, läuft auf dem Ultra-Bildschirm anscheinend dasselbe Android, wie wenn man das Gerät aufklappt und den Hauptbildschirm nutzt.
Apps nutzen ohne Aufklappen
An der Präsentation konnte man etwa Google Maps oder Gmail nutzen, ohne das Handy aufzuklappen. Das ist technisch beeindruckend, doch ob es auch ein Bedürfnis der Kundschaft erfüllt, muss sich zeigen.
Möchten Leute tatsächlich so viel auf einem quadratischen Aussenbildschirm erledigen? Oder klappt man da nicht doch lieber das Handy auf?
Fest steht aber schon jetzt: Mit dem grossen Aussenbildschirm hat Motorola einen Hingucker, und das Rennen um grössere Aussenbildschirme bei Falthandys ist eröffnet. Bildschirm-Spezialist Samsung wird das kaum auf sich sitzen lassen wollen. Da muss man sich aber noch bis August gedulden. Dann stellt die Firma gewöhnlich ihre neuen Falthandys vor.
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