US-Vize auf Asien-ReiseHavanna-Syndrom in Hanoi? Flug von Kamala Harris verzögert
Die US-Vizepräsidentin verspätete sich auf einem Flug von Singapur nach Hanoi. Das wegen eines «anomalen Gesundheitsvorfalls».
Wegen eines möglichen Falls des rätselhaften «Havanna-Syndroms» ist ein Flug von US-Vizepräsidentin Kamala Harris nach Vietnam um mehrere Stunden verzögert worden. Wie die US-Botschaft in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi am Dienstag mitteilte, wurde Harris’ Delegation über einen möglichen «anomalen Gesundheitsvorfall in Hanoi» informiert, der sich kürzlich ereignet hatte. Mit diesem Begriff bezeichnen die US-Behörden in der Regel Fälle des «Havanna-Syndroms», von dem US-Diplomaten in einer Reihe von Ländern betroffen sind.
«Nach einer sorgfältigen Prüfung wurde die Entscheidung getroffen, die Reise der Vizepräsidentin fortzusetzen», erklärte die US-Botschaft weiter. Der Flug von Harris, die sich zu diesem Zeitpunkt im Rahmen einer Asien-Reise in Singapur aufhielt, verzögerte sich letztlich um drei Stunden.
Die ersten Fälle des «Havanna-Syndroms» waren 2016 bei Diplomaten in der kubanischen Hauptstadt aufgetaucht. Dutzende kanadische und US-Diplomaten sowie deren Angehörige in Kuba litten unter Gesundheitsproblemen wie Benommenheit, Müdigkeit und Kopfschmerzen sowie Hör- und Sehproblemen. Später kamen Fälle in China, Russland und den USA hinzu, auch in Österreich soll es Fälle gegeben haben.
Berichte von Fällen unter US-Diplomaten in Deutschland
Erst vor einigen Tagen hatte es Medienberichte gegeben, wonach mindestens zwei US-Diplomaten in Deutschland von solchen Beschwerden geplagt gewesen seien. Eine offizielle Bestätigung für die Fälle in Deutschland gab es zunächst nicht. Auch zu dem Fall in Vietnam wollte sich das US-Aussenministerium in Washington auf Anfrage nicht näher äussern. Das Ministerium betonte aber, man nehme jeden dieser Hinweise sehr ernst. Die Gesundheit der Mitarbeiter habe oberste Priorität.
Der Grund für die Beschwerden ist unklar. Die Behörden in Kanada und den USA hatten zunächst mysteriöse «Akustik-Attacken» als Ursache vermutet. Die Regierung in Ottawa stufte den Einsatz einer Akustik-Waffe später allerdings als «unwahrscheinlich» ein.
US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines sagte kürzlich, die Behörden seien weiter unsicher, was die «anormalen Gesundheitsvorfälle» auslöse. Betroffene Diplomaten hatten der Regierung in Washington in den vergangenen Jahren vorgeworfen, nicht hartnäckig genug an der Aufklärung zu arbeiten.
AFP//oli
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