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Mit Tigerbalsam bis in den Final der Unihockey-WM

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Endlich geht es los. Nach wöchentlichen Zusatztrainings im Sommer, zahlreichen Intervalleinheiten in den Beinen und vielen Testspielen beginnt für die Equipe von Nationaltrainer Rolf Kern heute das Abenteuer Heim-WM. Er sagt: «Wenn wir das umsetzen können, was wir uns vorgenommen haben, dann sind wir für jeden Gegner gefährlich und können jeden bezwingen.»

In Neuenburg kämpft das Frauen-Nationalteam um den ersten Finaleinzug seit zehn Jahren. Dabei zeichnet vor allem eines die Equipe aus: Erfahrung.

Lara Heini

Der starke Rückhalt

Motiviert und voller Selbstvertrauen reist die 25-jährige Torhüterin aus Schweden an ihre zweite WM. Dabei ist sie wie in ihrem Club Pixbo Wallenstam auch im Nationalteam die unbestrittene Nummer 1.

Beim Traditionsverein aus Göteborg spielt die Bündnerin ihre zweite Saison. In der besten Liga der Welt macht sie momentan mit ausgezeichneten Leistungen auf sich aufmerksam. Bei elf Spielen musste sie nur einmal als Verliererin vom Feld, steht mit ihrem Team auf Rang 2 und ist mit einer Abwehrquote von 88,08 Prozent statistisch die zweitbeste Torhüterin der Liga. In Neuenburg wird sie vor allem im zweiten Gruppenspiel gegen die Favoritinnen aus Finnland gefordert sein.

Tanja Stella

Die Zurückgetretene

Mit 31 Jahren, 117 Länderspielen und fünf WM-Teilnahmen gehört die Verteidigerin zu den erfahrensten Spielerinnen im Nationalteam. Fünf Jahre war sie in Schweden unter Vertrag, in der Schweiz sind die Kloten-Dietlikon Jets ihr Stammverein, für den sie nun bereits ihre zehnte Saison spielt. Die physisch starke und für jede Gegnerin unangenehme Kämpferin erlebte bereits die letzte Heim-WM 2011 in St. Gallen, als die Mannschaft nur Vierte wurde.

Diesmal will sie es mit dem Team besser machen, nachdem sie 2018 ihre Karriere eigentlich schon beendet hatte. Doch von Rolf Kern trotzdem aufgeboten, hielt sie sich bei Pfannenstiel in der NLB der Männer fit. Dort fand sie ihre Freude am Unihockey wieder und konnte mit intensiven Trainings ihr physisches Spiel noch weiter verbessern. Hart im Nehmen ist Stella bereits vor Spielbeginn. Dann streicht sie sich jeweils eine Portion Tigerbalsam unter die Nase - «um wach zu sein».

Flurina Marti

Die Spielmacherin

Auch der Captain des Nationalteams verfügt über eine Menge Erfahrung. Die 28-jährige Verteidigerin von Piranha Chur ist Leaderin, sowohl auf als auch neben dem Feld. Schon früh beeindruckte das Ausnahmetalent und gehörte zu jenen Spielerinnen, die 2008 im polnischen Babimost Gold bei der U-19-Weltmeisterschaft gewannen.

Die Spielführerin strahlt in der Defensive eine enorme Ruhe aus und beeindruckt beim Umschaltspiel in die Offensive mit ihrer Übersicht und dem Auge für die Mitspielerin. 64 Vorlagen gegenüber 29 Toren in 92 Länderspielen verdeutlichen das.

Seraina Ulber

Die Verletzte

Obwohl die 29-Jährige bis zu diesem Zeitpunkt kein einziges Meisterschaftsspiel bestritten hatte, figurierte sie bei der Kaderbekanntgabe vom 7. November im Aufgebot. Nach einem Misstritt im Supercup hatte sie sich im linken Fuss das Innenband gerissen und das Aussenband verletzt, eine Operation war unumgänglich.

Von ihrem Personalcoach «geschlaucht», sagt die Stürmerin, dass sie jetzt vielleicht so fit sei wie noch nie. Bei ihrem Comeback Ende November für Chur trumpfte die 99-fache Nationalstürmerin gross auf und erzielte einen Hattrick. In Neuenburg will sie an ihrer letzten WM ihre Torgefahr für das Nationalteam nochmals unter Beweis stellen.

Corin Rüttimann

Die Beste

Ihre Werte sprechen für sich. Mit 97 Toren und 52 Assists in 105 Spielen ist sie die beste Skorerin des Nationalteams. An drei Weltmeisterschaften wurde die Stürmerin ins All-Star-Team gewählt und in den vergangenen beiden Saisons als wertvollste Spielerin der Nationalliga (MVP) ausgezeichnet.

An der letzten WM vor zwei Jahren in Bratislava war sie im Bronzespiel die einzige Schweizer Torschützin und sicherte mit drei Treffern, davon ein Penalty, die Medaille gegen Tschechien. Die 27-jährige Bündnerin sagt: «Ich liebe Alles-oder-nichts-Spiele, wenn die Nervosität greifbar ist, wenn ein Tor eine riesige Bedeutung haben kann.» Im Hinblick auf das Saisonhighlight hat die ehrgeizige Stürmerin unermüdlich geschuftet, morgens um 6 Uhr vor Arbeitsbeginn zusätzliche Kraft- und Intervalleinheiten absolviert, um ihr grosses Ziel zu erreichen: den Einzug in den WM-Final.

Isabelle Gerig

Das Jungtalent

Sie ist 21 Jahre alt und die jüngste Spielerin im Kader. Doch auch sie hat in den wichtigsten Spielen ihren Torinstinkt und ihre Abschlussgefahr unter Beweis gestellt. Sowohl im Cup- als auch Superfinal erzielte die Stürmerin der Kloten-Dietlikon Jets entscheidende Treffer. Vor fünf Jahren wurde die Innerschweizerin zudem im Alter von 15 Jahren bei der U-19-WM ins All-Star-Team gewählt. Mit ihrer Unbekümmertheit soll sie die Schweiz unberechenbar machen.