Um die Frage vorwegzunehmen: Nein, Japan ist noch kein «Veloland». Das fällt schon beim Versuch auf, Tokio und seine Vororte zu verlassen. Mehr als sechs Stunden brauche ich für die ersten 50 Kilometer vom Zentrum Richtung Westen. Kreisverkehr scheint japanischen Stadtplanern nicht geheuer zu sein, also halte ich gefühlt 300 Mal im Nieselregen an Ampeln und muss das Gravelbike, das inklusive Taschen gut 30 Kilo wiegt, wieder in Schwung bringen. Dann noch ein Platten, und es wird schon dunkel. Endlich auf dem Land, triefe ich vor Nässe, wenigstens ist der Regen warm. Trotzdem kann ich einen meiner Vorsätze für diesen Tag nicht umsetzen: den Fuji sehen. Der Vulkan, aus dem Godzilla einst emporstieg und meine kindliche Begeisterung für dieses Land entfachte, versteckt sich hinter Wolken.