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Migranten-Tragödie in Texas
Mindestens 39 der Todesopfer sind Frauen

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Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador sprach von einem «schreckliche Unglück» infolge der Armut und der Verzweiflung der Migranten, die auf ein besseres Leben hofften.
Allein 27 der Opfer seien Mexikaner, 14 stammten aus Honduras, sieben aus Guatemala und zwei aus El Salvador.
In den vergangenen Jahren gab es dabei immer wieder tödliche Vorfälle – der aktuelle Fall in San Antonio gilt als der mit den meisten Todesopfern.
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Nach dem Fund eines abgestellten Lkw-Anhängers mit eingeschlossenen Migranten im US-Bundesstaat Texas ist die Zahl der Todesopfer auf 53 gestiegen. Das gab der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, am Mittwoch bekannt. «Es ist der tödlichste Fall von Migrantenschmuggel auf amerikanischem Boden», beklagte Abbott und erhob schwere Vorwürfe gegen den demokratischen Präsidenten Joe Biden: Dessen laxe Migrationspolitik sei verantwortlich für die Katastrophe. Die mexikanische Migrationsbehörde legte ebenfalls neue Ermittlungsergebnisse offen: Demnach gab sich der mutmassliche Fahrer des Lasters zunächst als Überlebender aus. Er sei aber identifiziert und – ebenso wie zwei weitere Verdächtige – festgenommen worden.

Bei den meisten der tot aufgefundenen Menschen handelt es sich zufolge um Frauen. Nur 12 der 51 Toten seien Männer, teilte der Chef der mexikanischen Migrationsbehörde, Francisco Garduño, am Mittwoch in Mexiko-Stadt mit. Eine Leiche sei noch nicht identifiziert. Ob auch Kinder unter den Toten sind, blieb unklar. Allein 27 der Opfer seien Mexikaner, 14 stammten aus Honduras, sieben aus Guatemala und zwei aus El Salvador, sagte Garduño. Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador sprach von einem «schreckliche Unglück» infolge der Armut und der Verzweiflung der Migranten, die auf ein besseres Leben hofften.

San Antonio liegt 250 Kilometer von der mexikanischen Grenze entfernt

Nach Polizeiangaben hatte ein Arbeiter die Leichen in dem Lastwagen am Montagabend (Ortszeit) am Rande der texanischen Stadt San Antonio entdeckt, nachdem er einen Hilferuf aus dem Anhänger gehört hatte. Mindestens 16 Überlebende seien dehydriert und mit Hitzeerschöpfung zunächst in ein Krankenhaus gebracht worden. In dem Anhänger, der in glühender Hitze stand, gab es laut Feuerwehr offenbar weder eine funktionierende Klimaanlage noch Wasser. Die Opfer waren mutmasslich in die USA geschleust worden, San Antonio liegt nur etwa 250 Kilometer von der mexikanischen Grenze entfernt.

Abbott forderte, Biden müsse klar machen, dass niemand illegal ins Land kommen könne, damit Migranten sich erst gar nicht auf den Weg machten. Es gebe legale Wege, um einzuwandern. Ausserdem müsse die US-Grenzschutzbehörde vernünftig ausgestattet werden, damit sie ihren Job machen könne.

Der Lastwagen hatte nach mexikanischen Behördenangaben am Montag zwei Kontrollpunkte der US-Grenzschutzbehörde CBP passiert. Abbott sagte, der Lkw sei aber nicht untersucht worden, weil es nicht genug Ressourcen gebe, alle Laster zu prüfen. Biden müsse das ändern.

Menschen werden auf immer gefährlichere Routen getrieben

Der Migrationsexperte Aaron Reichlin-Melnick sagte dem US-Sender PBS dagegen: «Die Realität ist, dass die grosse Mehrheit der Menschen, die an unsere Grenze kommen und ein besseres Leben suchen, keine legalen Möglichkeiten haben, einzureisen.» Unter dem früheren republikanischen Präsidenten Donald Trump etwa seien auch die legalen Einwanderungswege beschnitten worden. Die Menschen würden daher auf immer gefährlichere Routen getrieben.

Der Chef der mexikanischen Migrationsbehörde, Francisco Garduño, teilte in Mexiko-Stadt mit, unter den Todesopfern von San Antonio seien mindestens 27 Mexikaner, 14 stammten aus Honduras, sieben aus Guatemala und zwei aus El Salvador. Ob auch Kinder unter den Toten sind, blieb zunächst unklar. Die Aussenminister Mexikos und Guatemalas kündigten an, ihre Länder würden sich an den Ermittlungen beteiligen.

Unerlaubte Grenzübertritte von Mexiko in die USA rekordverdächtig

Die Zahl der unerlaubten Grenzübertritte von Mexiko in die USA war in den vergangenen Monaten rekordverdächtig hoch. Die US-Behörden griffen allein im Mai gut 239’000 Menschen an der Grenze zu Mexiko auf. Kriminelle Schleuserorganisationen, die innerhalb der USA tätig sind, transportieren Migranten oft in Lastwagen, nachdem sie die US-Grenze bereits überquert haben. So sollen sie an Kontrollpunkten in der Nähe der Grenze vorbeigeschleust werden. In den vergangenen Jahren gab es dabei immer wieder tödliche Vorfälle – der aktuelle Fall in San Antonio gilt als der mit den meisten Todesopfern.

Die Organisation für Migration (IOM) und das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) forderten angesichts des schrecklichen Fundes in Texas, Menschenschmugglern müsse das Handwerk gelegt werden. Sie appellierten an alle Länder, sichere Migrationsrouten einzurichten und die Ursachen zu bekämpfen, die Menschen in die Flucht treiben.

SDA/sys