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Studie warnt vor Hungersnot
Mikroplastik gefährdet Nahrungsmittel­versorgung weltweit

Ein menschlicher Zeigefinger mit bunten Mikroplastik-Partikeln darauf, aufgenommen in Borkwalde, Brandenburg am 19. April 2024.
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Forschende der Universität Nanjing kommen zum Schluss, dass Umweltverschmutzung durch Mikroplastik die Nahrungsmittelversorgung in den kommenden Jahren erheblich beeinträchtigen wird. Grund sei, dass Mikroplastik, der sowohl auf dem Mount Everest als auch im Ozean zu finden ist, Pflanzen bei der Fotosynthese behindere, wie «The Guardian» im Artikel zur Studie schreibt.

Zwischen 4 und 14 Prozent der weltweiten Grundnahrungsmittel Weizen, Reis und Mais könnten wegen Verschmutzung durch Plastikpartikel künftig wegfallen, so die Analyse der Forschenden der chinesischen Universität. Sie prognostizieren gar, dass es noch schlimmer werden könnte, da immer mehr Mikroplastik in die Umwelt gelange.

Im Jahr 2022 waren weltweit rund 700 Millionen Menschen von Hunger betroffen. In der Analyse heisst es, dass wegen der Verschmutzung durch Mikroplastik die Zahl der an Hungertod gefährdeten Menschen in den nächsten zwanzig Jahren um 400 Millionen steigen könnte. 

Mikroplastik verhindert Aufnahme von Sonnenlicht

Bereits frühere Studien hätten gezeigt, dass Mikroplastik Pflanzen schädigen kann. Zum einen können Partikel verhindern, dass Sonnenlicht die Blätter erreicht, oder die Teilchen schädigen den Boden, von dem die Pflanzen abhängig sind. Weiter könne Mikroplastik, der von Pflanzen aufgenommen werde, Nährstoff- und Wasserkanäle blockieren, Zellen schädigen und giftige Chemikalien freisetzen, deren Gehalt das fotosynthetische Pigment Chlorophyll senken könne.

In der neuen Studie aus China, die in der Fachzeitschrift «Proceedings of the National Academy of Sciences» veröffentlicht wurde, wurden mehr als 3000 Beobachtungen der Auswirkungen von Mikroplastik auf Pflanzen aus 157 Studien zusammengefasst.

Mikroplastik hat auch schwere direkte Folgen für Menschen. Aufgenommen über Wasser und Nahrung landen die Kleinstteilchen in Blut, Hirn, Muttermilch und gar im Knochenmark. Die Folgen davon sind noch nicht restlos erforscht, Studien bringen sie aber mit Hirnschlägen und Herzinfarkten in Verbindung.

Mehr Daten notwendig

Unter den Wissenschaftlern gibt es auch kritische Stimmen zur Analyse des chinesischen Forschungsteams. Einige bezeichnen die Arbeit zwar als nützlich und wichtig, weisen jedoch darauf hin, dass weitere Datenerhebung nötig sei, um die Auswirkung von Mikroplastik auf die Lebensmittelproduktion zu quantifizieren. 

Im Dezember 2024 hätte das UN-Plastikabkommen verabschiedet werden sollen. Ziel wäre es, den Plastikmüll weltweit zu verringern. Doch die über 170 Staaten konnten sich nicht einigen. Im August dieses Jahres soll weiterverhandelt werden.

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fz