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Rote Zahlen bei Tegut
Migros Zürich saniert deutsche Tochtergesellschaft

Hessen/ Tegut-Mitarbeiterin Jennifer Reith ueberprueft am Mittwoch (03.08.11) in einer tegut-Filiale in Fulda die Gemueseauslage. Der Tante-Emma-Laden ist fast ausgestorben, besonders auf dem Land sind die Folgen zu spueren. Die Einzelhandelskette Tegut steuert seit kurzem mit einer neuen Sorte von Maerkten dagegen. Die "Laedchen fuer alles" sind im Schnitt 200 bis 300 Quadratmeter gross. (zu dapd-Text) Foto: Mario Vedder/dapd
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Die Migros Zürich greift bei ihrer deutschen Tochter Tegut hart durch: Stellenstreichungen, Filialverkäufe und ein Führungswechsel sollen die chronisch defizitäre Supermarktkette endlich auf Kurs bringen.

Die Umsätze und Erträge bei Tegut seien ungenügend, teilte die Migros Zürich am Donnerstag mit. Es gehe nun darum, die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Die deutsche Supermarktkette der Migros Zürich schreibt bekanntlich seit Jahren Verluste.

Als Konsequenz baut die grösste Migros-Genossenschaft 120 Stellen in der Tegut-Zentrale in Fulda ab. Dies, nachdem die Kosten dort in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen seien. Der Abbau solle möglichst sozialverträglich erfolgen, so die Migros Zürich.

Ausserdem verkleinert die Migros Zürich das Filialnetz deutlich. Sie sucht laut den Angaben für jeden zehnten Tegut-Laden einen Käufer.

Auch im Management kommt es zu einem Wechsel. Der bisherige Geschäftsführer Thomas Gutberlet verlässt das Unternehmen per sofort. Er leitete Tegut seit 2009. Die neue Geschäftsführung besteht nun aus dem Restrukturierungschef Sven Kispalko, dem Finanzchef Karl-Christian Bay und dem operativen Chef Robert Schweininger.

Angespannte Marktsituation

«Wir sind überzeugt, dass diese einschneidenden Massnahmen notwendig sind, um die Zukunft von Tegut zu sichern und künftig robuste Ergebnisse zu erzielen», wird Patrik Pörtig, Geschäftsleiter der Migros Zürich, zitiert.

Tegut leidet seit längerem unter mangelnder Profitabilität. Sowohl die aktuelle Marktsituation als auch eine mögliche Expansion ausserhalb des Tegut-Kerngebietes erweisen sich den Angaben zufolge derzeit als anspruchsvoll. Jüngst musste Tegut beispielsweise seine Expansionspläne mit den unbemannten «Teo»-Märkten aufs Eis legen, nachdem die Sonntagsöffnung der Läden gerichtlich untersagt wurde.

Die Supermarktkette setzte im Jahr 2023 in ihren 345 Verkaufsstellen 1,28 Milliarden Euro um. Das waren 2,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum Gewinn machte das Unternehmen keine Angaben. Tegut hat einen hohen Bio-Anteil und gehört seit 2012 zur Migros Zürich.

Migros im Umbau

Auch beim Migros-Genossenschafts-Bund, zu dessen Teilhabern auch die Migros Zürich gehört, bleibt derzeit kein Stein auf dem anderen. So hat der «orange Riese» unter Konzernchef Mario Irminger Anfang Jahr nach einem markanten Gewinneinbruch im Jahr 2023 Sparmassnahmen eingeleitet. Dazu gehört der Abbau von rund 1500 der insgesamt rund 100’000 Stellen.

Zudem will sich der Konzern auf die vier Kernbereiche Food, Non-Food, Gesundheit und die Migros Bank konzentrieren und sich von weiteren Tochtergesellschaften trennen. Für einige Fachmärkte wie SportX, Bike World und Melectronics hat die Migros inzwischen schon Käufer gefunden. Für weitere Geschäfte wie etwa Hotelplan oder die Kosmetik- und Hygienetochter Mibelle werden noch Käufer gesucht.

Die einzelnen Genossenschaften wie die Migros Zürich sind aber selbst für ihre Töchter verantwortlich.

SDA/fem