Migrationsdebatte in der EUEU-Kommissar will Regeln für Rückführungen verschärfen
Strengere Regeln, härtere Sanktionen, mehr Kontrolle: Die EU-Kommission will ein neues Gesetz zur Rückführung illegaler Migranten vorlegen. Wer nicht freiwillig geht, soll mit Konsequenzen rechnen.

In der Migrationsdebatte will die Europäische Kommission Rückführungen von illegalen Migranten beschleunigen. «Ich werde ein neues Gesetz vorschlagen, um ein europäisches Rückführungssystem zu etablieren», sagte der EU-Kommissar für Migration, Magnus Brunner, der «Welt am Sonntag». «Dieses wird die Verpflichtung für Rückzuführende beinhalten, mit den Behörden zu kooperieren, und harte Konsequenzen, wenn sie dies nicht tun.» Das Ergebnis müsse sein, dass eine Rückkehrentscheidung tatsächlich durchgesetzt werde.
Brunner zufolge verlässt zurzeit etwa jeder fünfte Mensch, gegen den es eine Rückkehrentscheidung gibt, die EU. Dies sei nicht akzeptabel. Ausserdem gebe es Fälle, in denen gefährliche Personen, die abgeschoben werden sollen, durch die Lücken des Systems schlüpfen und Straftaten begehen, so der Kommissar.
Neuer EU-Ansatz im März geplant
«Die Regeln für Rückzuführende, die eine Sicherheitsbedrohung darstellen, müssen noch deutlich schärfer sein – einschliesslich der Möglichkeit, Personen in Haft zu nehmen, damit sie nicht auf freiem Fuss sind, während ihre Rückführung vorbereitet wird», betonte Brunner.
Laut der vorläufigen Agenda der Kommission will sie am 11. März einen neuen gemeinsamen Ansatz zu Rückführungen vorstellen. Die Rückführungsrichtlinie der EU regelt die Rückführung von Menschen aus Drittstaaten, die sich illegal dort aufhalten. Die derzeitige Richtlinie wurde 2008 verabschiedet.
DPA/far
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