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Zerstrittene Erben von «El Chapo»
Gewalt im Sinaloa-Kartell eskaliert: Mindestens 20 Menschen getötet

EDITORS NOTE: Graphic content / Members of the Mexican Army are seen in the car park of a shop where the body of a man was found in the Montebello neighborhood of Culiacán, Sinaloa State, Mexico, on September 12, 2024. Spiraling criminal violence, much of it linked to drug trafficking and gangs, has seen more than 450,000 people murdered in Mexico since 2006. (Photo by Ivan MEDINA / AFP)
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Im Nordwesten Mexikos eskaliert die Gewalt zwischen rivalisierenden Gruppen des berüchtigten Sinaloa-Drogenkartells. Fünf weitere Menschen wurden in Concordia im Bundesstaat Sinaloa getötet, wie die Staatsanwaltschaft am Samstag (Ortszeit) bekannt gab. Zuvor hatte sie bereits erklärt, dass mindestens 15 Menschen seit vergangenem Montag infolge des internen Krieges in dem Kartell getötet worden seien. Die Gesamtzahl der Todesopfer stieg somit auf mindestens 20 binnen nicht einmal einer Woche.

Die Kämpfe zwischen zwei rivalisierenden Gruppen innerhalb des Sinaloa-Kartells, das von Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán gegründet worden war, terrorisieren die Bevölkerung der Stadt mit fast einer Million Einwohner. Sicherheitskräfte wurden als Verstärkung in die Hauptstadt von Sinaloa, nach Culiacán, geschickt. Schulen und Geschäfte wurden geschlossen und für Sonntag geplante Feste zum mexikanischen Unabhängigkeitstag komplett abgesagt.

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Es werden auch mehrere Menschen vermisst, die offenbar entführt wurden. Die Bevölkerung befürchtet, dass die Drogenbanden für ihre Truppen zwangsrekrutieren. «Meine Cousins gehen nicht mehr aus dem Haus, meine Tante will nicht, dass sie rausgehen, weil sie sagen, die Verbrecher rekrutieren Leute», berichtete die 27-jährige Estefania in Culiacán.

«El Mayo» gegen Sohn von «El Chapo»

Die internen Auseinandersetzungen im Sinaloa-Kartell gehen nach Angaben von Gouverneur Rubén Rocha Moya auf die Ereignisse des 25. Juli zurück. An dem Tag war der Mitbegründer des Kartells, Ismael «El Mayo» Zambada, im Süden der USA zusammen mit einem Sohn von «El Chapo» festgenommen worden. «El Mayo» sitzt nun in den USA in Haft. Am Freitag wies er alle Anschuldigungen vor Gericht in New York zurück. «El Mayo» wirft aber dem Sohn von «El Chapo» vor, ihn in den USA in eine Falle gelockt zu haben.

EDITORS NOTE: Graphic content / In this aerial view members of the Mexican Army are seen in the car park of a shop where the body of a man was found in the Montebello neighborhood of Culiacán, Sinaloa State, Mexico, on September 12, 2024. Spiraling criminal violence, much of it linked to drug trafficking and gangs, has seen more than 450,000 people murdered in Mexico since 2006. (Photo by Ivan MEDINA / AFP)

Zambada hatte in den 90er Jahren zusammen mit dem ebenfalls in den USA inhaftierten «El Chapo» das Sinaloa-Kartell gegründet. Jahrzehntelang konnte er den Fahndern entwischen, die USA hatten ein Kopfgeld von 15 Millionen Dollar ausgesetzt.

«El Chapo» verbüsst in den USA bereits eine lebenslange Haftstrafe wegen Drogenhandels, Geldwäsche und Waffendelikten. Nach seiner Auslieferung 2016 an die USA hatten seine Söhne die Führung des Kartells übernommen.

Gouverneur Rocha Moya sagte nun, die Gewalt sei «sicher» Folge des Machtkampfes im Sinaloa-Kartell zwischen den Anhängern von «El Mayo» und den Söhnen von «El Chapo», den «Chapitos». 

A truck on fire is seen on the streets of Culiacan, Sinaloa State, Mexico, on September 11, 2024. Elements of Mexico's National Guard were deployed in the state of Sinaloa, in the northwest of the country, amid an escalation of violence that authorities attribute to internal struggles within the Sinaloa cartel following the capture of its leader, Ismael "Mayo" Zambada. (Photo by Ivan MEDINA / AFP)

Das US-Aussenministerium riet US-Bürgern am Freitag eindringlich, nicht nach Sinaloa zu reisen. Dort komme es zu «Autodiebstählen, Schiessereien, Einsätzen von Sicherheitskräften, Strassensperren», auch würden Autos in Brand gesetzt.

Panikkäufe und geschlossene Geschäfte

Wegen der Welle der Gewalt kam es auch zu Panikkäufen in der Bevölkerung, weil hunderte Geschäfte geschlossen wurden.

Die Behörde für öffentliche Sicherheit in Sinaloa meldete am Samstag ebenfalls «zwei Morde», was mit den jüngsten Zahlen der Staatsanwaltschaft zusammenfiel. Die Behörde machte aber keine Angaben, ob die beiden Todesfälle mit dem internen Machtkampf beim Sinaloa-Kartell in Verbindung stehen. Zudem wurden demnach drei Zivilisten bei Zusammenstössen zwischen der Armee und «bewaffneten Zivilisten» getötet.

AFP/aeg