Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Umfrage in EU-Ländern
Mehrheit der Jungen findet EU-Mitgliedschaft gut – übt aber Kritik

epa11300091 A group of teenagers poses in front of a banner for the upcoming European Parliament election in Brussels, Belgium, 25 April 2024. Voting in the European elections is compulsory for Belgian citizens aged 16 or over. The European Parliament election will take place from 06 to 09 June 2024. Members of the European Parliament met for the last time of the legislature in plenary session in Strasbourg on 25 April. The EU Parliament is directly elected every five years by the citizens of the European Union.  EPA/OLIVIER HOSLET
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Mehr als die Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Europa findet einer Umfrage zufolge die Mitgliedschaft ihres Landes in der EU gut. Allerdings fühlt sich nur knapp ein Fünftel durch das Parlament des eigenen Landes oder das EU-Parlament stark oder sehr stark vertreten, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Studie «Junges Europa» des Meinungsforschungsinstituts YouGov, das auch in der Schweiz eine Webseite betreibt, für die TUI-Stiftung hervorgeht.

In Deutschland etwa blicken 56 Prozent positiv auf die EU und sehen grosse Stärken in ihr. 33 Prozent stimmten hingegen der Aussage zu, dass die EU grosse Schwächen habe. 68 Prozent der in Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen befragten Menschen zwischen 16 und 26 Jahren halten nationale Wahlen für eher wichtig oder wichtig. Über die Europawahl sagen das hingegen nur 58 Prozent.

56 Prozent der Befragten halten die Wahlen in ihrem jeweiligen Land für korrekt und fair. In Deutschland sind es 72 Prozent. Im Ländervergleich fühlen sich Deutsche zudem mit 51 Prozent am besten von Schule oder Ausbildung auf die Wahl vorbereitet.

Am wenigsten Identifikation in Italien und Griechenland

Dass sich nur wenige junge Menschen von ihrem nationalen Parlament vertreten fühlen, ist vor allem in Italien und Griechenland spürbar. Jeweils 55 Prozent gaben an, sich überhaupt nicht oder weniger stark vom jeweiligen nationalen Parlament vertreten zu fühlen.

Rund ein Drittel der Befragten in den sechs Ländern hat den Eindruck, dass vor allem die Interessen älterer Menschen berücksichtigt werden. In Deutschland stimmten 40 Prozent dieser Aussage zu. Der Studie zufolge ist Repräsentation für junge Menschen keine Frage von Geschlecht oder nationaler Herkunft der Abgeordneten, sondern von ihrem Alter und der von ihnen vertretenen Politik.

Eine der wichtigsten Errungenschaften der EU ist für junge Menschen die Reisefreiheit. Dahinter folgen die EU-Freizügigkeit für Arbeit und Studium sowie der Euro als gemeinsame Währung. Als grösste Probleme sehen sie Migration und Asyl, gefolgt von Umwelt- und Klimaschutz.

Demokratie in Gefahr – oder nicht?

Mit dem Zustand der Demokratie im eigenen Land sind die Deutschen im Ländervergleich mit 42 Prozent sehr zufrieden. Im Schnitt aller Befragten sind es 23 Prozent. Vier von zehn Befragten aus den sechs Ländern sehen die Demokratie in ihrem Land in Gefahr. Viele nehme eine politische Polarisierung wahr.

«Junge Menschen stehen zu Europa und zur Demokratie», erklärte Thomas Ellerbeck, Vorsitzender der TUI-Stiftung. Die Zustimmung zu den genannten Stärken der EU sei deutlich grösser als jene zu ihren Schwächen. »Die neue Zeit hat junge Europäerinnen und Europäer ein Stück weit wachgerüttelt», fügte Ellerbeck hinzu.

Die Geschäftsführerin der TUI Stiftung, Elke Hlawatschek, erklärte, dass drei Viertel der Befragten Wahlen als Bürgerpflicht sähen, sich aber nur knapp jeder Fünfte durch das Parlament repräsentiert fühle, führe zu einer Repräsentationslücke.  Dies bedrohe die Legitimität der EU bei denjenigen, die ihre Zukunft seien.

AFP/oli