Maurer bei Trump: Diese Zahlen spielen mit
Beim heutigen Gespräch im Weissen Haus dürfte es auch um den Handel gehen. Wer derzeit die Nase vorn hat.
Bundesrat Ueli Maurer reist heute in die USA und trifft sich mit Donald Trump. Dies zeigen Recherchen von Tamedia. Worüber die beiden sprechen werden, ist noch nicht offiziell. Doch drei unabhängige Quellen bestätigten, dass ein Freihandelsabkommen Inhalt der Gespräche sein wird. Das zeigt sich auch daran, dass Staatssekretärin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, die zuständig ist für das Freihandelsdossier, mitfliegt.
Das Treffen könnte also die Gespräche zwischen Bundesrat Guy Parmelin und Trumps Handelsbeauftragten Robert Lighthizer vom 11. April 2019 weiterführen. Damals vereinbarten die beiden, dass die inoffiziellen Gespräche über ein Freihandelsabkommen «auf Expertenstufe weiter vertieft werden».
Martin Naville, Direktor der schweizerisch-amerikanischen Handelskammer, sagt zu Ueli Maurers Termin im Weissen Haus gegenüber Tamedia: «Das Treffen zeigt, dass das Freihandelsabkommen auf der obersten politischen Ebene angekommen ist.»
Bisherige Versuche, ein solches Freihandelsabkommen abzuschliessen, scheiterten in der Vergangenheit.
USA sind wichtiger Handelspartner
Für die Schweiz sind die USA ein wichtiger Handelspartner. In die Schweiz verkauften die USA 2018 Waren im Wert von 20,9 Milliarden Franken. Die Schweiz hingegen lieferte den USA Waren für rund 40 Milliarden Franken. Damit sind sie, nach Deutschland, der zweitwichtigste Handelspartner.
Vor allem Pharmaprodukte aus der Schweiz sind ein gefragtes Gut: Sie machen rund die Hälfte aller Exporte in die USA aus. Dann Folgen Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie.
Die wichtigsten Güter, die in die Schweiz eingeführt werden und aus den USA stammen, sind Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine aus den USA mit einem Anteil von rund 36 Prozent.
Allgemein zeigt sich, dass das Handelsvolumen mit den USA seit den 1990er-Jahren stetig angestiegen ist.
In der gleichen Zeit wuchs auch der Gesamthandel stark an. Wie wichtig die USA wirklich für die Schweizer Wirtschaft sind, zeigen die Anteile der Warenströme: rund 13 Prozent der Schweizer Exporte gingen 2018 in die USA, 7,6 Prozent der importierten Waren kamen aus den USA.
Der Export in die USA wurde für die Schweiz in den vergangenen Jahren wieder wichtiger. Bereits Anfang der 2000er-Jahre gingen rund 12 Prozent der Exporte in die USA. In der Folge schwankte der Exportanteil um 10 Prozent herum. 2013 lag er dann noch bei 7,6 Prozent.
Auch der Anteil der Importe aus den USA veränderte sich in den vergangenen Jahren. Tiefpunkt war im Jahr 2011, wo knapp unter 5 Prozent der Waren aus den USA kamen; der Höhepunkt 2016 mit 9 Prozent. Bis zum Jahr 2018 sank er wieder auf rund 7,6 Prozent.
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