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Maschine flog zu tief
Easyjet-Flugzeug stürzte beinahe in den Genfersee

Un avion de la compagnie Easyjet passe derriere le logo de l'Aeroport International de Geneve (AIG), ce dimanche 24 decembre 2023. (KEYSTONE/Martial Trezzini)
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Die Meldung kam kurz und knapp. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) gab am 16. Januar bekannt, dass sie eine Untersuchung wegen eines als «schwerwiegend» eingestuften Vorfalls vom 5. November 2023 eingeleitet hatte. Der Grund: Die aus Edinburgh kommende Maschine EZY3291 mit 157 Passagieren an Board «sank beim Anflug auf die Landebahn 22 deutlich tiefer als die Sinkfluglinie».

Die Sinkflugausrichtung bezeichnet den Winkel, welchen das Flugzeug in der Endphase einer Landung einnehmen muss. Weshalb sich die Piloten der A320 neo der britischen Tochtergesellschaft von Easyjet nicht daran hielten, ist nicht bekannt.

Dem Bericht zufolge trennten das Flugzeug zwölf Kilometer von der Landebahn entfernt noch gerade mal 230 Meter vom Wasser, wie die «Tribune de Genève» schreibt. Im Idealfall wären es demnach an dieser Stelle 750 Meter über dem Genfersee.

Niedrige Flughöhe löste mehrere Alarme aus

Wären Winkel und Geschwindigkeit so beibehalten worden, wäre die Maschine in weniger als 30 Sekunden ins Wasser gestürzt. Ein Glück, haben die Piloten des Airbus offenbar noch rechtzeitig Schub gegeben.

Der Zeitung zufolge stammen alle Daten aus offenen Quellen, hauptsächlich von der Air Tracking-Website ADS-B Exchange. Einen solchen Vorfall habe es in Genf noch nie gegeben, heisst es weiter. Die gefährlich niedrige Flughöhe der Maschine habe im Kontrollturm von Cointrin einen Alarm ausgelöst, schreibt «Tribune de Genève». Die Fluglotsen hätten den Piloten daraufhin kontaktiert.

Dieser habe den Kurs bereits selbst korrigiert, da angeblich auch im Cockpit ein Alarm ertönte. Das Flugzeug gewann daraufhin wieder an Höhe, flog eine Schleife und landete beim zweiten Versuch ohne Zwischenfälle.

«In einer solchen Situation darf man nicht nachdenken»

«In einer solchen Situation darf man nicht nachdenken. Man gibt einfach wieder Schub, um so schnell wie möglich wieder Höhe zu gewinnen», so ein Pilot eines Airbus A320, der regelmässig nach Genf fliegt, gegenüber der Zeitung. Wie es zu dieser gefährlichen Situation kommen konnte, kann er sich nicht erklären. Er geht von menschlichem Versagen aus. Es wird auch darüber spekuliert, dass die geografischen Besonderheiten in Genf eine Rolle spielten.

Bis Gewissheit herrscht, was an diesem Tag genau geschehen ist, dürfte es noch etwas dauern: Die Untersuchung der Sust sollte spätestens in 18 Monaten abgeschlossen sein. Easyjet will «die Untersuchung der Sicherheitsbehörden […] in vollem Umfang unterstützen», wie die Fluggesellschaft gegenüber der «Tribune de Genève» mitteilt. Die Piloten des Airbus seien vorübergehend von ihren Aufgaben entbunden worden, heisst es weiter.