Magen-Darm-Grippe wütet schlimmer als Influenza
Die Grippewelle hat den Kanton Zürich erreicht. Im Bezirk Meilen kursiert zudem die Magen-Darm-Grippe. Neben den Viren können Bakterien Magenprobleme verursachen, etwa wenn das Fleisch im Fondue Chinoise nicht ganz durch ist.
Die Grippefälle im Kanton Zürich nehmen rasant zu. In der Region gilt momentan laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) die höchste Verbreitungsstufe, und das gut drei Wochen früher als in den letzten Jahren. Während im Raum Winterthur viele Kinder und Jugendliche an viralen Infekten erkrankt sind, kämpfen die Ärzte im Bezirk Meilen zurzeit vor allem gegen die Magen-Darm-Grippe. «In den letzten drei Wochen hatten wir ungewöhnlich viele Patienten mit Magen-Darm-Problemen», bestätigt Anouk Chuffart, Co-Leiterin Notfallstation im Spital Männedorf. «Neben Infektionen durch Viren handelt es sich dabei auch um bakterielle Erkrankungen.»
Ursache hierfür sei häufig nicht ganz gares Fleisch, wie etwa im Fondue Chinoise. Die Häufung könnte denn auch mit den kulinarischen Vorlieben an Weihnachten und Neujahr zusammenhängen.
Spital Männedorf ausgelastet
Während der Festtage war das Spital in Männedorf voll ausgelastet. Ungewöhnlich sei das aber nicht, sagt Chuffart. «Um diese Jahreszeit gibt es immer sehr viele virale Atemwegserkrankungen – dieses Jahr sind es nicht mehr als sonst.» Neben der Grippe seien auch Bronchitis und Lungenentzündungen saisonbedingt verbreitet.
Eine stärkere Ausbreitung bei Kindern und Jugendlichen kann die Notfallärztin nicht bestätigen. Allerdings würden viele Eltern direkt das Kinderspital oder eine Kindernotfallpraxis aufsuchen. «Wenn ein Kind anhaltendes Fieber hat und nicht mehr trinkt, spielt und isst, sollte man auf jeden Fall zum Arzt», empfiehlt Chuffart.
Kurve zeigt steil nach oben
Auch für Kathrin Knechtle-Huggel, Geschäftsführerin der Mistelapotheke in Hombrechtikon, ist die Magen-Darm-Grippe derzeit das grössere Thema als die saisonale Influenza. «In den letzten Wochen hatten wir aussergewöhnlich viele Kunden mit Magen-Darm-Problemen.» Dass viele Arztpraxen über die Festtage geschlossen waren, habe sich in ihrer Apotheke zusätzlich bemerkbar gemacht.
Bei der Anzahl der Grippepatienten kann Knechtle-Huggel ebenfalls einen leichten Anstieg feststellen. Ob es sich dabei um die grosse Grippewelle handle, müsse sich erst noch zeigen. Die Kurve des Bundesamtes für Gesundheit zeigt derweil steil nach oben.
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