Grippewelle rollt früher an als in anderen Jahren
Die Grippezeit ist da. Viele Erkrankte müssen wegen Fieber und Gliederschmerzen das Bett hüten. Die Notfallpraxen und Apotheken im Bezirk Horgen haben viel zu tun. Dieses Jahr hat die Phase der Ansteckungen bereits Mitte Dezember begonnen, so früh wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Die Grippewelle kam in dieser Saison früher als erwartet. Bereits Mitte Dezember meldeten sich Patienten mit schweren Grippesymptomen bei den Haus- und Kinderärzten.
Auch das See-Spital ist deswegen gefordert. Die Grippeerkrankungen hätten früher eingesetzt, bestätigt Manuel Zimmermann, Leiter Kommunikation und Marketing. Das See-Spital verzeichne viele Grippefälle, «sie belasten unseren Notfall sehr stark.» Der St. Galler Kantonsarzt Markus Betschart meint, die Grippewelle werde diese Saison wohl auch früher als üblich abklingen. Er rechne damit, dass dies in drei bis vier Wochen der Fall ist.
Allerdings scheint die Grippewelle ihren Höhepunkt noch gar nicht erreicht zu haben. Das See-Spital jedenfalls verzeichnet noch eine Zunahme an Grippe-Notfällen. Weil zum Teil auch das Personal des See-Spitals an Grippe erkrankt ist, mussten andere Mitarbeitende Sondereinsätze leisten, um den Ansturm im Notfall bewältigen zu können.
Verschiedene Virusstämme
Die Grippe setzte dieses Jahr nicht nur früher ein als üblich. Auch die Grippeimpfung scheint nicht so zuverlässig wie auch schon. Es seien gewiss verschiedene Stämme von Grippeviren im Spiel, sagt Manuel Zimmermann. Das zeige sich unter anderem daran, dass auch Personen erkrankt seien, die sich im Spätherbst gegen Grippe haben impfen lassen.
Doch nicht alle Personen, die an Fieber und Schnupfen leiden, haben sich mit dem Influenzavirus angesteckt. Es sind auch Erkältungsviren im Umlauf. Regula Padeste, Geschäftsführerin der Gotthard-Apotheke Thalwil, sagt: «Zu uns kommen viele Personen mit einer Erkältung und Husten.» Jene, die eine richtige Grippe eingefangen hätten, lägen aber vermutlich zu Hause im Bett oder gingen direkt zum Arzt.
Nicht nur im Bezirk Horgen, sondern auch speziell die Kindernotfallpraxen in der Region Zürich und Winterthur waren einer grossen Belastung über die Feiertage ausgesetzt. Im Verhältnis war das Ausmass dort noch um einiges grösser als in der Zürichsee-Region.
«Wir sind schlicht überrollt worden», sagt Petros Ioannou, der Ärztliche Leiter der Kinder-Permanence-Standorte in Winterthur und Zürich. Pro Tag seien bis zu 70 Kinder betreut worden. Die meisten wiesen die klassischen Grippesymptome auf wie beispielsweise hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.
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