Kolumne «Dorfgeflüster»Macht es wie die Wikinger
Bei einem Website-Ranking schneiden die Gemeinden in der Region stark ab. Wenn sie sich jetzt bloss nicht auf den Lorbeeren ausruhen!
Man wird ob dem Resultat bestimmt das eine oder andere Gläschen Schampus gekippt haben in der Adliswiler Stadtverwaltung. Kürzlich veröffentlichte die ZHAW eine Untersuchung der 162 Zürcher Gemeindewebsites – mit erfreulichen News für die Sihltaler: Adliswil hat sich im Gesamtranking die Bronzemedaille geholt, übertrumpft nur von Dietikon auf dem zweiten und Kloten auf dem ersten Platz. Die ZHAW prüfte unter anderem, wie nutzerfreundlich die Websites sind und welche Dienstleistungen digital abgewickelt werden können.
Der Internetauftritt der Gemeinden in der Zürichsee-Region kann sich über Adliswil hinaus sehen lassen. Vier Top-Ten-Plätze sind von Seegemeinden besetzt: Auch Zumikon (4. Platz), Wädenswil und Thalwil (beide 5. Platz) überzeugen.
Etwas Frische schadet nie
Zeit, sich auf den Lorbeeren auszuruhen? Nein! Das Potenzial der Digitalisierung sei noch nicht ausgeschöpft, schreibt die ZHAW. Vor allem in einer Sache gibt es laut Studie bei allen Zürcher Gemeinden Luft nach oben: der Verständlichkeit der Inhalte. Mehrsprachige Websites? Nur in Zürich und Kloten möglich. Dokumente in vereinfachter Sprache, wie sie der Bund zur Verfügung stellt? Fehlanzeige. Erklärvideos? Bietet nur jede zehnte Gemeinde an.
Als Nutzer gehe ich noch einen Schritt weiter: Die Inhalte sollen nicht nur verständlich, sondern auch ansprechend sein. Ein gutes Beispiel ist Dänemark, die weltweit führende Nation im E-Government, während es die Schweiz nur auf Rang 16 schafft. Dort stellt sich das digitale Aussendepartement auf Englisch so vor: «Einst waren wir brutale Wikinger. Jetzt gehören wir zu den friedlichsten Völkern der Welt.» Ein frischer Spruch, der hängen bleibt. Mit welchem Slogan sollte sich Ihre Wohngemeinde im Internet vorstellen? Schreiben Sie Ihre Idee an redaktion.horgen@zsz.ch.
Fehler gefunden?Jetzt melden.