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Winterthur vor dem Cup-Viertelfinal
Lust auf den Halbfinal – und Furcht vor einer Rechnung

Wenn ein Sieg nicht nur Freude bereiten würde: Andreas Mösli, Geschäftsführer des FC Winterthur
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Was hätte das für ein Fest werden können am 4. März: Cup-Viertelfinal auf der Schützenwiese, 3500 Tickets im Vorverkauf abgesetzt, vielleicht 5000 Zuschauer insgesamt, ein geschätzter Reingewinn von 100’000 Franken. Schöne Gedanken. Aber dann kam Corona.

Wenn der FC Winterthur am Mittwoch um 18 Uhr Bavois aus der Promotion League empfängt, hört sich alles nicht mehr verlockend an: Match im Exil des Zürcher Utogrund-Stadions (der Rasen der Schützenwiese wird saniert), höchstens 300 Zuschauer, eine stimmungsarme Geschichte, dafür hohes Risiko eines Verlustgeschäfts.

Winterthurs Geschäftsführer Andreas Mösli bemüht sich, Optimismus auszustrahlen. «Es geht um viel Prestige», sagt er, «der FCW schaffte es 1968 und 1975 in den Final. Erreichen wir 2020 das Endspiel, wäre das für uns grossartig.» Dazu reicht es aber nicht, sich nur gegen Bavois durchzusetzen. Der Halbfinalgegner hiesse Basel – im St.-Jakob-Park. Und das wiederum löst in Mösli ungute Gefühle aus. Nicht primär, weil er sich vor der Aufgabe fürchtet, sondern vor einer Rechnung.

Das Cup-Reglement schreibt vor, dass nicht nur die Ticket-Nettoeinnahmen unter den jeweils beteiligten Clubs aufgeteilt werden, sondern auch ein allfälliges Defizit. «Bezwingen wir Bavois, müssen wir uns sofort in Basel erkundigen, was nun auf uns zukommt», sagt Mösli, «wenn uns signalisiert wird, dass wir 50’000 Franken beitragen müssen, stellen sich Fragen: Treten wir überhaupt an? Schlagen wir einen Platzabtausch vor?»

Der Cup endet in einem speziellen Rahmen. Und eine Besonderheit ist auch, dass zwei der Viertelfinalisten ihre letzte Wettbewerbspartie am 16. November 2019 bestritten: Rapperswil, das am Donnerstag um 18 Uhr auf Sion trifft, und eben Bavois. Die Rückrunde in der Promotion League wurde wegen Corona gar nicht erst gestartet.

Luzern stellt YB Rechnung

«Wir können nichts daran ändern, lassen uns aber auch die Laune nicht verderben», sagt Bavois-Präsident Jean-Michel Viquerat, «unser Ziel ist es, ein historisches Kapitel zu schreiben. Wir glauben daran.» Was immer passiert: Viquerat wird aus Winterthur keine unliebsame Post erhalten. «Mein Stolz liesse es nicht zu, Bavois ein paar Hundert Franken zu verrechnen», versichert FCW-Geschäftsführer Mösli.

Anders sieht es in Luzern aus. Der FCL, der morgen um 18 Uhr YB empfängt, hat laut Medienchef Markus Krienbühl eine Liste mit den Ausgaben bereits nach Bern geschickt. Erwartet werde für die Partie ein Minus von mehreren 10'000 Franken, die Hälfte des Verlusts müsse demnach der Gegner übernehmen.

«Die Situation ist aussergewöhnlich, und es stellen sich viele neue Fragen», sagt Robert Breiter, Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbands, «aber am Ende geht es auch bei diesem Wettbewerb um einen Pokal.» Das passt zu den Worten von Luzerns Sportchef Remo Meyer: «Es gibt keine optimale Lösung für alle. Aber wer auf den Platz geht, denkt nicht an Geldbeträge und Rechnungen, sondern nur daran, das Spiel zu gewinnen.»

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