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Urgrossmutter soll nicht mehr verhaftet werden
Lukaschenko will Protest-Ikone schützen

Im Clinch mit der Staatsmacht: Nina Baginskaja
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Die 73-jährige Nina Baginskaja gilt als Ikone der Proteste in Belarus (Weissrussland): Nun hat ausgerechnet der umstrittene Staatschef Alexander Lukaschenko um Nachsicht im Umgang mit ihr geworben. «Das ist ein überzeugter Mensch. Sie darf unter keinen Umständen von der Strasse geholt werden», sagte der 66-Jährige am Dienstag in einem beim Nachrichtenkanal Telegram von Lukaschenkos Pressedienst verbreiteten Video mit Blick auf Festnahmen durch die Polizei.

Baginskaja sei eine «Dekoration». Ohne sie würde es keine Opposition in der Ex-Sowjetrepublik mehr geben, meinte Lukaschenko, gegen den die rüstige Urgrossmutter regelmässig demonstriert. Sie wurde bereits festgenommen. Die bekannte Dissidentin hatte sich schon zu Sowjetzeiten mit den Kommunisten angelegt. Lukaschenko hat bereits vorübergehend Tausende Demonstranten bei den Protesten gegen ihn einsperren lassen.

«Im Frauenkollektiv aufgewachsen»

Zuvor hatte sich der Staatschef gegenüber neuen Rektorinnen von Staatsuniversitäten als «Frauen-Präsident» bezeichnet, der von den Frauen des Landes unterstützt werde. Dabei verwies er auf seine ihn alleinerziehende Mutter. «Ich bin in einem Frauenkollektiv aufgewachsen», betonte der autoritär regierende Lukaschenko.

In dem Land mit rund neun Millionen Einwohnern protestieren seit der Präsidentschaftswahl Anfang August vor allem an Sonntagen Zehntausende gegen den Machthaber. Lukaschenko hatte sich mit 80,1 Prozent der Stimmen nach 26 Jahren an der Macht erneut zum Sieger erklären lassen. Die Opposition sieht dagegen die in die EU geflohene Bürgerrechtlerin Swetlana Tichanowskaja als wahre Gewinnerin an.