Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Lohnpanne bei der Stadt Zürich
«Geben Sie das doppelt bezahlte Geld nicht aus»

Das Verwaltungszentrum Werd von aussen fotografiert anlaesslich der Praesentation des Budget 2019 sowie die Finanzplanung bis zum Jahr 2022, am Dienstag, 25. September 2018 in Zuerich. (KEYSTONE/Melanie Duchene)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Es ist eine Panne von ungewöhnlichem Ausmass. 30’000 städtische Mitarbeitende sind betroffen. Es geht um 175 Millionen Franken.

Am Montagmorgen wurden wegen eines technischen Fehlers bei der Bank die Löhne der Mitarbeitenden der Stadt Zürich doppelt ausbezahlt.

Grund war laut ersten Erkenntnissen ein technischer Abwicklungsfehler bei der Zürcher Kantonalbank, wie die Stadt und die ZKB bekannt gaben. Konkret handelt es sich um einen Fehler in einer Software eines Lieferanten der Swisscom, die für die ZKB den Zahlungsverkehr technisch abwickelt.

30’000 Rechnungen mit QR-Codes

Jetzt ist Näheres dazu bekannt, wie die Rückforderung der zu viel bezahlten Löhne abgewickelt werden soll. «Die Mitarbeitenden der Stadt Zürich sind rückzahlungspflichtig. Die ZKB wird die doppelt gezahlten Beträge zurückverlangen», heisst es in einer Mitteilung an alle städtischen Mitarbeitenden, die neu auf dem städtischen Intranet aufgeschaltet wurde.

Unter der Rubrik «Was zu tun ist» heisst es da: «Geben sie das doppelt bezahlte Geld nicht aus. Unternehmen sie vorläufig nichts.»

Die Anweisungen der ZKB zur Rückzahlung würden folgen, heisst es in der Information weiter. «Die Mitarbeitenden werden persönlich angeschrieben und erhalten per Post die Zahlungsdetails samt QR-Code. Zudem wird die ZKB für die städtischen Mitarbeitenden eine Hotline einrichten.»

Februarlohn im März ist «nicht praktikabel»

Eine Verrechnung mit dem Märzlohn sei nicht praktikabel, sagt Claudia Naegeli, Sprecherin des Stadtzürcher Finanzdepartements, auf Anfrage. Dies aufgrund zu vieler Spezialfälle.

So gebe es in der Stadtverwaltung Personen mit variablen Monatslöhnen aufgrund von Schichtzulagen, Personen, die per Ende Februar aus der Verwaltung austräten und keinen Märzlohn mehr erhielten, oder Personen, die im Februar ein Dienstaltersgeschenk erhalten hätten.

Naegeli zeigt sich zuversichtlich, dass die städtischen Mitarbeitenden der Aufforderung nach Rückzahlung des zu viel bezahlten Lohns nachkommen werden. Man gehe davon aus, dass es den Leuten bewusst sei, dass sie das Geld zurückzahlen müssten, sonst handle es sich um eine ungerechtfertigte Bereicherung.

Doch was passiert mit jenen, die das Geld nicht zurückerstatten?

Bei dieser Frage verweist Naegeli an die ZKB. Dort heisst es auf Anfrage, dass die Bank wie die Stadt davon ausgehe, dass alle Angestellten der Stadt Zürich angesichts der Rückzahlungspflicht den doppelt ausbezahlten Betrag zurückzahlen würden. «Sollte dies bei jemandem vergessen gehen oder untergehen, wird nochmals nachgefasst», sagt ZKB-Sprecher Marco Metzler.

Keine finanziellen Nachteile für Steuerzahlende

Claudia Naegeli vom Finanzdepartement betont, dass der Stadt und damit den Steuerzahlenden durch die Lohnpanne keine finanziellen Nachteile erwachsen werden. «Die entstehenden Aufwände und Mehrkosten gehen nicht zulasten der Stadt, denn die ZKB hat zugesichert, dass sie die Stadt schadlos hält.»

Die Lohnpanne hat unter städtischen Mitarbeitenden unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. «Es gab Leute, die das Geld schon am Montag wieder an die ZKB zurücküberwiesen haben», sagt Naegeli.

Andere Mitarbeitende machten sich auf dem städtischen Intranet lustig über den Fauxpas oder zeigten Schadenfreude. Andere gaben sich nachsichtiger: «Sind wir doch froh, dass es so passierte und nicht umgekehrt – dass der Lohn gar nicht ausbezahlt wurde», meinte etwa ein Mitarbeiter.