Grasshoppers mit AuswärtssiegViel Dramatik, ein früher Tritt, ein spätes Tor und GC als Sieger
Die Grasshoppers gewinnen in Basel knapp 1:0. GC ist über weite Strecken die überlegene Mannschaft, nachdem Taulant Xhaka beim Gegner früh die Rote Karte sieht.
27 Meistertitel die einen, 20 die anderen und beide sind irgendwo in den Tiefen der Super League verloren gegangen. Es sind spezielle Zeiten im Schweizer Fussball. Der FC Basel gegen die Grasshoppers, das ist längst kein Spitzenspiel mehr – hier geht es nicht um Titel. Hier gibt es wenig schöne Momente, dafür jede Menge intensive.
Darum passt es ganz gut, dass ein kerniger Zweikampf das einzige Tor des Spiels einleitet. Amir Abrashi setzt Djordje Jovanovic unter Druck, Francis Momoh kommt zu Hilfe. Und dann kann der Nigerianer losziehen, er lässt Fabian Frei stehen, passt zur Mitte auf Dorian Babunski. Der Nordmazedonier braucht lange und doch schiesst er sein zweites Saisontor.
Er entscheidet damit ein Spiel, das nie hochklassig ist, aber eines, das sich irgendwie so anfühlt, weil es keine ruhige Phase gibt. Das beginnt schon in der 18. Minute. Taulant Xhaka sieht die Rote Karte, weil er Bradley Fink Stollen voran am Oberschenkel trifft. Er wütet und mit ihm Fabian Frei, der dafür Gelb sieht. Dabei ist der Entscheid eindeutig, nach der Partie zeigt Fink den langen Striemen, den Xhaka hinterlassen hat.
Langes Warten auf das Tor
Die Rote Karte verändert die Dynamik dieser Partie noch einmal, aus intensiv wird gehässig. Es wird lauter auf den Tribünen und aggressiver auf dem Platz. Kaum ein Leibchen ist zum Pausenpfiff frei von braunen Flecken, der Regen macht die Grätschen aller Spieler noch etwas spektakulärer. Frei beim FCB und Abrashi bei GC sind die Antreiber.
Lange fehlt bloss dieses eine Tor. Die Grasshoppers, die ab der 12. Minute ohne Awer Mabil auskommen müssen, haben mehr Chancen, sie nutzen sie nicht. Fink, Giotto Morandi, Tim Meyer, sie alle scheitern – oft an Mirko Salvi, dem Basler Ersatzgoalie, der einen guten Abend einzieht..
Sein Team macht das, was ein Team tut, das über 70 Minuten in Unterzahl spielen muss. Es verteidigt. Bis in die Schlussphase. Dann glaubt es noch einmal an den Punkt. Kristers Tobers springt gerade noch in einen Schuss von Mohamed Dräger. Er jubelt, als hätte er ein Tor erzielt. Dann hat Thierno Barry die beste Chance der Partie, er scheitert an Justin Hammel, die Kollegen feiern ihren Goalie.
Dass der FCB in diese Situation kommt und GC trotz Überzahl und Führung nie wie der sichere Sieger aussieht, passt auch dazu, wie diese Partie geführt wird. Kampfbetont, laut, wild – ein Spiel zweier Mannschaften, für die jeder Punkt zählt.
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7’ Gute Chance für Mabil
Während die FCB-Fans ihr Team feiern, kommt GC hier zur ersten wirklich guten Möglichkeit des Spiels. Nach einem schlechten Pass von Taulant Xhaka auf Renato Veiga kommt Awer Mabil an den Ball und kann auf das Tor von Mirko Salvi ziehen. Sein Schuss gerät allerdings zu hoch.
4’ GC erstmals im Strafraum
GC arbeitet sich ein erstes Mal in den Strafraum des Heimteams vor. Doch der Pass auf Bradley Fink wird von Fabian Frei abgefangen.
Anpfiff!
Schiedsrichter Piccolo pfeift die Partie an.
Prächtige Kulisse im Joggeli
Und so spielen die Grasshoppers
So spielt der FCB
Der Basler Aufschwung
Das erste Aufeinandertreffen gegen GC am 6. August hat der FCB zwar mit 1:3 verloren. Doch das war noch in der Zeit vor Fabio Celestini. Seit der Übernahme durch den 48-Jährigen hat sich bei Rotblau so einiges getan. Zehn Punkten in fünf Spielen sind ein klares Indiz für den Basler Aufwärtstrend unter ihm. Dank der überwiegend positiven Resultate ist nach dem miserablen Saisonstart nun etwas Ruhe eingekehrt. Sei es die defensive Stabilität oder die neue Gefahr in der Offensive: Es gibt mehrere Gründe, weshalb der FCB unter Celestini plötzlich wieder gewinnen kann.
Wegweisendes Spiel für beide Mannschaften
Ein Sieg heute und der FCB würde einen regelrechten Sprung in der Tabelle vollziehen. Dies deshalb, weil es auf den hinteren Plätzen der Super League ausgesprochen eng zu und her geht. Mit GC (17), Yverdon-Sport (17), Winterthur (16) und dem FC Basel (15) befinden sich gleich vier Teams innerhalb von zwei Punkten. Und da Yverdon und Winterthur erst morgen spielen, würde ein Sieg den FCB kurzfristig gar auf den 8. Platz der Super League hieven. Und es kommt noch besser: Da in dieser 17. Runde mit Yverdon und Lausanne-Ouchy zwei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf aufeinander treffen, würde sich ein FCB-Sieg gegen GC gleich doppelt auszahlen.
Doch auch für GC wäre ein Sieg heute wichtig, wollen die Zürcher den sechsten Platz und somit die Championship Group nicht aus den Augen verlieren. Im Moment hat das Team fünf Punkte Rückstand auf den FC Lugano.
GC mit Selbstvertrauen
Auf der anderen Seite steht ein GC, dass nach dem 5:0-Heimsieg gegen Lausanne neues Selbstvertrauen gewinnen konnte. Dabei zeigten die Hoppers, dass sie besonders im Umschaltspiel und bei Standards richtig gefährlich sein können. Ob dies reicht, um heute den Basler-Aufwärtstrend zu stoppen?
Herzlich willkommen…
… zum letzten FCB-Heimspiel dieses Jahres gegen den Grasshopper Club aus Zürich. Nach dem über weite Strecken überzeugenden Auftritt gegen den FC Lugano und dem ersten Auswärtssieg in dieser Saison bietet sich dem Team von Fabio Celestini in der heutigen Partie also bereits die nächste Gelegenheit, den Aufwärtstrend der letzten Partien fortzusetzen und sich Schritt für Schritt dem Tabellen-Mittelfeld anzunähern.
Nach dem Novum gegen Lugano (erster Auswärtssieg der Saison) könnte es heute also bereits zur nächsten FCB-Premiere kommen. Zwei Liga-Siege in Folge schaffte der FCB in dieser Spielzeit nämlich noch nicht.
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