«Das Management ist ein Desaster»Lionel Messi bleibt beim FC Barcelona
Lionel Messi bleibt eine weitere Saison beim FC Barcelona. Das bestätigte er in einem Interview. Den Präsidenten des Clubs kritisiert er scharf.
Nun ist es fix. Und die Meldung überrascht. Denn: Lionel Messi bleibt eine weitere Saison beim FC Barcelona. Das bestätigte der 33 Jahre alte sechsmalige Weltfussballer am Freitag in einem Interview bei «goal.com». So sagte er, der die Katalanen Ende August eigentlich über seinen Wechselwunsch in Kenntnis gesetzt hatte, nun: «Ich werde bei diesem Club weitermachen.»
Vereinspräsident Josep Bartomeu habe ihm klargemacht, dass er jetzt nur bei Aktivierung der im Vertrag festgeschriebenen Ablöseklausel hätte wechseln können, sagte der 33-Jährige. Die beträgt nach Medienberichten 700 Millionen Euro.
«Und das ist unmöglich», sagte Messi. «Die andere Option», so Messi im Interview, «war, dass ein Richter es klärt. Aber ich würde niemals gegen Barça vor Gericht ziehen, weil es der Club ist, den ich liebe. Der mir alles gegeben hat, seit ich hierher kam. Es ist der Club meines Lebens.»
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«Er hat sein Wort nicht gehalten»
Den Präsidenten der Katalanen kritisierte Messi scharf. So meinte der Argentinier etwa, dass er ihm schon das ganze Jahr lang gesagt habe, dass er gehen wolle. Weil der Verein junge Spieler brauche, neue Spieler. Und: «Ich hatte also schon sehr lange darüber nachgedacht. Und der Präsident hat mir immer versichert, dass ich am Ende der Saison entscheiden könne, ob ich gehen oder bleiben will. Am Ende hat er sein Wort nicht gehalten.»
Dass sich Bartomeu nun auf die Klausel beziehe, verstehe er nicht, sagte Messi weiter. «Jetzt berufen sie sich darauf, dass ich meinen Wechselwunsch nicht vor dem 10. Juni geäussert habe. Aber schliesslich waren wir am 10. Juni noch mittendrin im Titelkampf, nachdem das Coronavirus die ganze Saison unterbrochen hatte», so der Superstar. Und das sei der Grund, warum er bei diesem Club weitermache. Der Argentinier sagte: «Ich bleibe, weil der Präsident mir mitgeteilt hat, dass ich nur bei Aktivierung dieser Klausel gehen könnte. Und weil er sein Wort nicht gehalten hat.»
Messi zeigte sich betroffen
Es sind klare, eindeutige Worte, die Messi äusserte. So liess er nicht nur am Präsidenten kein gutes Haar, er sprach der gesamten Clubführung die Qualität ab. «Das Management unter Josep Bartomeu ist ein Desaster», meinte der 33-Jährige etwa. Oder: «Ich wollte ein Siegerprojekt, mit dem Club Titel gewinnen und die Legende von Barcelona noch grösser machen. Die Wahrheit aber ist: Es gab kein Projekt oder irgendsowas für eine lange Zeit. Sie wursteln und verdecken Löcher während die Zeit vorbeigeht.»
Weiter zeigte sich Messi auch betroffen, ja, gar traurig. Sagte er doch: «Ich fühle mich verletzt von Dingen, die ich von Leuten, Journalisten hörte, von Leuten, die mein Barcelonismus hinterfragen. Aber das half mir auch zu sehen, wer hier wer ist. Es gibt so viele falsche Leute.»
Was die Kritisierten zu den Worten meinen, ist noch nicht klar. Geäussert haben sie sich noch nicht. Man darf also gespannt sein, wie sie reagieren. Der Club etwa, der Präsident. Dass der FC Barcelona vom Interview Bescheid wusste, darf wohl bezweifelt werden. Zu eindeutig die Kritik.
Ein überraschender Entscheid
Den Fans wird es wohl egal sein. Sie werden sich vermutlich einfach freuen, dass der Superstar bleibt. Wahrscheinlich war das nach den Ereignissen in den letzten Tagen nämlich nicht mehr.
Messi hatte in einem Einschreiben am 25. August den Verantwortlichen mitgeteilt, dass er den Club verlassen wolle. Er berief sich auf eine Klausel in seinem Vertrag, die es ihm erlauben sollte, einseitig zu kündigen und sogar ablösefrei zu wechseln. Der Verein machte von Beginn an klar, dass er den argentinischen Superstar nicht ziehen lassen wollte. Nur für die festgeschriebene Ablösesumme hätte er wechseln können. Die spanische Liga unterstützte die Katalanen.
Und selbst am Freitagnachmittag noch beharrte die Seite Messis auf einen Transfer. So veröffentlichte Messis Vater und Manager Jorge Messi einen Brief an den spanischen Ligaverband LFP, in dem es hiess, dass der Vertrag eindeutig sei: Es sei keine Ablöse fällig. «Wir wissen nicht, welchen Vertrag die LFP analysiert hat», schrieb Messis Vater.
Doch am Freitagabend dann die Kehrtwende, die spektakuläre Kehrtwende. Der Mann, der bislang in 731 Pflichtspielen für Barça 633 Tore erzielt und mehr als dreissig Titel gewonnen hat, bleibt. Zumindest vorerst. Denn klar ist: 2021 darf Lionel Messi den Club verlassen. Ablösefrei.
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