Von Langnau nach DeutschlandLuchs aus Tierpark Langenberg ausgewildert
Das Luchsweibchen Vreni soll helfen, im Thüringer Wald einen Luchsbestand anzusiedeln. Es ist nicht der erste Ausflug in die Freiheit für die Luchsin.
Zügig trabt die Luchsin auf die offene Türe zu. Dort angekommen springt sie ohne grosses Zögern über die Schwelle und rennt los. Ihr Ziel: der grosse Wald vor ihr. Das Tier im Video des Tierparks Langenberg ist aber nicht ausgebüxt. Im Gegenteil. Das Weibchen wurde ausgewildert.
Die Reise in die Freiheit war für die Luchsin mit dem Namen Vreni lange. Von ihrem Zuhause in Langnau wurde sie nach Deutschland in den rund 500 Kilometer entfernten Thüringer Wald gebracht, wie der Tierpark in einer Mitteilung schreibt. Gleichzeitig wurde auch das Luchsmännchen Kilian aus dem Zoo Nürnberg ausgewildert.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Vreni ist eine von zwei Schwestern, die im Frühling 2023 im Tierpark Langenberg zur Welt kamen. «Schon damals galten sie als Hoffnungsträgerinnen, die mithelfen könnten, den Eurasischen Luchs in Europa zu erhalten», heisst es in der Mitteilung.
Denn die frei lebenden Luchsbestände in West- und Zentraleuropa sind bedroht. Die verschiedenen Populationen leben teils sehr isoliert voneinander. Um einen regelmässigen genetischen Austausch zu sichern, müssen die Bestände besser vernetzt werden. Dafür gibt es das Europäische Erhaltungszuchtprogramm.
Auswilderung von 20 Luchsen
An diesem Programm ist auch der Tierpark Langenberg beteiligt. Seine Anlage ist eine von wenigen in Europa, in der junge Luchse auf ein Leben in freier Wildbahn vorbereitet werden können. «Sie werden mit möglichst wenig Menschenkontakt aufgezogen und erhalten nur Futtertiere, die es auch in der Wildnis gibt.» Das bedeutet beispielsweise Rehe oder Hirsche mit Haut und Haar.
Mit Vreni und Kilian sind seit Mai dieses Jahres vier Luchse im Thüringer Wald ausgewildert worden. Insgesamt sollen bis 2027 bis zu zwanzig Luchse angesiedelt werden, damit eine stabile Population entstehen kann.
Für Vreni ist ihre Auswilderung indes nicht der erste Aufenthalt in Freiheit. Im Mai entwischte sie aus ihrem Gehege im Tierpark und kletterte auf einen Baum. Die Feuerwehr musste Vreni von dort bergen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.