Langfristplan von RusslandSelenski warnt vor Krieg im Balkan
Der ukrainische Präsident hat Informationen, dass Russland nach der Eskalation in Israel nun eine «Explosion» im Balkan anstrebe. Putin wolle so Hilfe und Aufmerksamkeit von der Ukraine weglenken.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski warnt vor einem Krieg im Balkan. An einer Medienkonferenz forderte er den Westen dazu auf, mehr Aufmerksamkeit auf dieses Gebiet zu legen, insbesondere Kosovo. Russland plane eine «Explosion», um die Aufmerksamkeit vom Geschehen in der Ukraine abzulenken, entsprechende Informationen lägen vor.
Putin habe einen langfristigen Plan, erklärte Selenski. Das habe mit der Eskalation im Nahostkonflikt begonnen. «Wir sind uns sicher, dass Russland und der Iran hinter dem Terrorangriff der Hamas auf Israel stecken», sagte er. Seit dem Ausbruch des Kriegs haben sich die finanzielle Unterstützung des Westens und die mediale Berichterstattung schon wesentlich weg von der Ukraine und hin zu Israel bewegt.
Beweise für eine Rolle Russlands beim Terrorangriff der Hamas gibt es bislang keine. Putin profitiere aber von der Verschiebung der Aufmerksamkeit vom Krieg in der Ukraine zu Israel, schreibt das Institute for the Study of War.
Mehrere Konfliktpotenziale auf dem Balkan
Selenski warnt nun, dass Russland als Nächstes versuche, auch auf dem Balkan Unruhe zu schüren, um den Westen abzulenken. Dem Kreml würde es nur nützen, wenn militärische und finanzielle Hilfen auf verschiedene Konflikte verteilt werden müssten.
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Neben den Spannungen zwischen Serbien und Kosovo gibt es auch in Bosnien-Herzegowina Konfliktpotenzial. Milorad Dodik, Präsident der Republika Sprska in Bosnien, ist eng mit Wladimir Putin verbunden und zeichnete diesen im Januar 2023 mit einem Orden aus. Er befürwortete den russischen Einmarsch in der Ukraine und wurde zuletzt öfter in Moskau gesichtet. Serben sollten einen Staat bilden, der Serbien, die Republika Sprska und Montenegro umfasst, forderte Dodik kürzlich. Den Hamas-Angriff auf Israel verurteilte er jedoch und unterstützt Israel.
Selenski sieht russische Einmischung auch in Moldau
Zudem versuche Putin auch Spannungen in Moldau zu schüren. Moskau wolle die proeuropäische Regierung destabilisieren und Wahlresultate anzweifeln.
Das alles seien keine neuen Probleme, mahnte Selenski. Das seien laufende Konflikte, die aber vom Westen weitgehend ignoriert würden. Das könne sich rächen.
Der ukrainische Präsident warnte bereits früher davor, dass Russland versuche, den Krieg in der Ukraine einzufrieren, um seine Kräfte zu sammeln. So soll eine weitere Expansion ermöglicht werden, im Fokus stünden dabei die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen.
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