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Landpolitik in Zürich
Stadt kauft grosses Grundstück in Seebach

Themenbild: Drohnenaufnahme von Oerlikon und Seebach.
 28.01.2019.
(URS JAUDAS/TAMEDIA AG)
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Dieses Jahr schlägt die Stadt Zürich so richtig zu.

Gerade hat der Stadtrat ein 35’000 Quadratmeter grosses Grundstück in Seebach erworben, das entspricht ungefähr fünf Fussballfeldern. Dafür zahlt sie 140 Millionen Franken. Der Stadtrat setzte sich in einem zweistufigen Bieterverfahren durch, wie er am Mittwoch mitteilte. 

Um welches Grundstück es sich genau handelt, gibt die Stadt noch nicht bekannt. Dies sei erst Ende Jahr möglich, wenn die Eigentumsübertragung im Grundbuch stattgefunden habe, heisst es bei der zuständigen Liegenschaftenverwaltung.

Weiterhin Gewerbe, aber neu auch Wohnungen

Das Grundstück wird zurzeit von der bisherigen Eigentümerin genutzt. An diesem Büro- und Gewerbebetrieb ändert sich vorerst nichts. Die bisherige Eigentümerin mietet das Areal bis mindestens ins Jahr 2030 von der Stadt zurück. Die Stadt möchte das Areal auch danach als Ort für Industrie und Gewerbe verwenden. Die meisten Bauten stammen aus den 1960er-Jahren und befinden sich laut Mitteilung in einem guten Zustand.

Fast 10’000 Quadratmeter des Grundstücks liegen allerdings in einer Wohnzone. Dort könnten einmal Wohnungen entstehen.

Seltene Möglichkeit

Dass die Stadt Zürich ein derart grosses Grundstück übernimmt, kommt selten vor. Vor fast genau zehn Jahren kaufte sie das Koch-Areal. Damals zahlte sie für die 30’000 Quadratmeter in Albisrieden 70 Millionen Franken, also nur etwas mehr als die Hälfte des heutigen Kaufpreises für das Areal in Seebach. Dies entspricht der allgemeinen Wertsteigerung. Laut Statistik Stadt Zürich hat sich der Preis für bebaute Stadtzürcher Grundstücke zwischen 2010 und 2022 ungefähr verdoppelt.

Mit dem Areal in Seebach hat sich die Stadt Zürich dieses Jahr insgesamt 13 Grundstücke sichern können. Meistens handelt es sich dabei um Wohnhäuser. Ebenfalls am Mittwoch hat sie bekannt gegeben, dass sie ein Haus mit 12 Wohnungen in Affoltern erworben hat, zum Preis von 12,2 Millionen Franken. 

Mit der gesteigerten Kauftätigkeit erfüllt der Stadtrat einen Auftrag der links-grünen Mehrheit im Gemeinderat. Zudem möchte er zur Erreichung des Drittelsziels beitragen, das in der Gemeindeordnung steht. Dieses besagt, dass bis ins Jahr 2050 ein Drittel aller Stadtzürcher Wohnungen gemeinnützig sein soll. Die Bürgerlichen kritisieren die städtische Kaufoffensive als zu teuer und marktverzerrend.

Der Zürcher Stadtrat kann seit gut drei Jahren Boden erwerben, ohne dafür die Zustimmung des Stadtparlaments einzuholen. In einer Volksabstimmung im September 2020 sagten 67 Prozent der Abstimmenden Ja zu dieser neuen Befugnis. Seit gut zwei Jahren beschäftigt die Stadt ausserdem Spezialisten für den Häuserkauf.