Küsnachter wollen ihr «kostbares Juwel» nicht einzonen
An der Gemeindeversammlung sorgte die geplante Einzonung der Sunnenwis für Emotionen. Die Stimmberechtigten beliessen den 28'000 Quadratmeter grossen Acker in der Reservezone.
Ein brisantes Teilgeschäft reicht, um Scharen von interessierten Bürgern an eine Gemeindeversammlung zu locken. In Küsnacht mobilisierte am Montagabend die Teilrevision der Bau- und Zonenordnung (BZO). 593 Stimmberechtigte waren wegen der umstrittenen Einzonung der Sunnenwis in die Heslihalle gekommen. Der Gemeinderat beantragte sie, um damit einer drohenden Abgabe in Millionenhöhe zu entgehen. Mit einer solchen rechnet er mit der Einführung des kantonalen Mehrwertausgleichsgesetzes. Ein Grund, weshalb die Rechnungsprüfungskommission die Einzonung aus finanzpolitischen Überlegungen unterstützte.
Abgabe von 11,2 Millionen
Gemeinderat Martin Wyss (FDP) rechnete die Abgabe vor. «Wir müssten bei einer späteren Einzonung mit 11,2 Millionen Franken rechnen.» Er betonte, dass der Gemeinderat keine konkreten Baupläne hege und, sollte es so weit sein, das Gebiet mit einer öffentlichen Gestaltungsplanpflicht versehen wäre. «Ein Nein ist aus unserer Sicht nicht klug.»
Schon vor der Abstimmung war die Meinung im Saal aber gemacht. Jene Redner, die sich für den heutigen Acker starkgemacht hatten – die Sunnenwis sei ein kostbares Juwel, hiess es etwa –, erhielten Zuspruch aus dem Saal. Der Gemeinderat musste sich Schlangenfängerei und handstreichartiges Vorgehen vorwerfen lassen. Diesen Meinungen setzten sich aber auch ein paar Einzelne entgegen. Ein Redner kritisierte, dass niemand eine Veränderung vor seiner eigenen Haustür wolle. Auch die Allmend müsse einen Beitrag leisten, damit Küsnacht weiterwachsen könne.
Keine Chance für Urnengang
Das Verdikt war deutlich: Die Anwesenden lehnten die Einzonung von 28 000 Quadatmetern auf der Allmend mit grossem Mehr ab. Auch der Antrag auf eine nachträgliche Urnenabstimmung zur Teilrevision der BZO fand keine Zustimmung.
Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP) führt straff durch eine vollgepackte Gemeindeversammlung. Vor der BZO standen sechs weitere Geschäfte zur Abstimmung, darunter die Jahresrechnung. Sie alle wurden einstimmig oder mit grossem Mehr angenommen. Zustimmung fanden am Schluss auch die Jahresrechnung und eine Bauabrechnung der Schule.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch