Küsnachter stimmen neuer Unterführung knapp zu
Mit einem knappen Ja hat Küsnacht der Sanierung der Bahnhofsunterführung zugestimmt. Damit erhält die Gemeinde einen hindernisfreien Zugang zum Perron. Das Projekt war als übertrieben kritisiert worden.
Nur 150 Stimmen trennen die Befürworter von den Gegnern: 1875 Küsnachter legten am Sonntag ein Ja zu den verbesserten Zugängen der SBB-Unterführung in die Urne, 1725 votierten dagegen. Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP) hat mit einem knappen Resultat gerechnet. «Es haben Unwahrheiten die Runde gemacht», sagt er. So sei etwa das Argument, dass dem ausgebauten SBB-Zugang 30 Parkplätze zum Opfer fallen würden, völlig aus der Luft gegriffen.
Dass die Ankündigung einer Einzelinitiative für ein alternatives, schlankeres Projekt nicht auf mehr Resonanz gestossen ist, begrüsst er. «Es wäre der vierte Anlauf für eine neue Unterführung gewesen innert weniger Jahre.»
Weniger erfreut als Ernst zeigt sich David Doneda, Präsident der Rechnungsprüfungskommission (FDP). «Aus finanziellen Überlegungen ist der Kredit von 9,1 Millionen Franken zu hoch», sagt er. Der Gedanke dahinter, ein moderner Zugang zum Bahnhof, sei aber legitim.
Ablehnende Haltung
Die Rechnungsprüfungskommission stand mit ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der Vorlage nicht allein da. Auch die SVP hatte sich dagegen ausgesprochen. Das Bürgerforum beschloss die Stimmfreigabe, während die FDP, GLP, EVP und Rotgrünplus die Vorlage unterstützten. Die Stimmberechtigten hatten bereits im letzten Februar dem Unterführungsprojekt mit drei Rampen und drei Liften zugestimmt – im Rahmen der Zentrumsabstimmung. Doch mit der Ablehnung des Grossprojekts war auch das Ja zur Unterführung hinfällig. Eine Nachwahlbefragung ergab, dass sich eine Mehrheit der befragten einen verbesserten SBB-Zugang wünschte. Deshalb legte der Gemeinderat den Kredit separat erneut zur Abstimmung vor. Die Realisierung des Projekts ist für 2020 vorgesehen.
Klares Resultat
Der Küsnachter Gemeinderat kann einen weiteren Erfolg verbuchen: Auch die zweite Vorlage des Wochenendes, die Totalrevision der Gemeindeordnung, wurde angenommen. 65,5 Prozent der Stimmberechtigten legten ein Ja in die Urne. «Ein so klares Resultat habe ich nicht erwartet», sagt Markus Ernst.
Auch hier gab es kurz vor dem Abstimmungstermin heftige Kritik. Umstritten waren einzelne Punkte – wie eine höhere Finanzkompetenz für den Gemeinderat beim Verkauf von Liegenschaften oder der geänderte Status der Sozialkommission. Die Vereinigung Rotgrünplus hatte die Nein-Parole herausgegeben und das Bürgerforum die Stimmfreigabe. Die anderen Parteien stellten sich hinter die Vorlage, die den Zusammenschluss von der Politischen und der Schulgemeinde zur Einheitsgemeinde beininhaltet. Sollten sich einzelne Änderungen in der Praxis nicht bewähren, kann im Rahmen einer Teilrevision der Gemeindeordnung später nachgebessert werden.
Gemeindepräsident Markus Ernst glaubt nicht aber, dass dies bei den umstrittenen Punkten nötig sein wird. «Es ändert sich nichts an unserer jetzigen Praxis.» Änderungen bringt die neue Gemeindeordnung vor allem auf Verwaltungs- und Behördenebene.
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