Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

Kommentar zu Maghreb-Migranten
Diese Täter untergraben das Selbstverständnis der Schweiz

Eine Migrantin wartet bei der Grenzkontrolle am Zoll des Bahnhofs Chiasso am Freitag, 22. April 2016, auf ihre Abfertigung. (KEYSTONE/Ti-Press/Carlo Reguzzi)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Die Zahlen sind brutal. Brutal ehrlich.

Im Thurgau nahmen im vergangenen Jahr die Einbruchdiebstähle bei Fahrzeugen um 72 Prozent zu. Die ermittelten Täter: junge Männer aus dem Maghreb. Ähnliches haben die Polizeistellen im Aargau, in Bern oder Nidwalden zu vermelden. Die ermittelten Täter auch dort: junge Männer aus dem Maghreb.

Diese Zahlen tun weh. Jenen, die Multikulti nicht als Schimpfwort verstehen und wissen, dass die Stigmatisierung ganzer Bevölkerungsgruppen gefährlich ist.

Ja, es ist heikel, Delikte in Relation zur Herkunft zu setzen. Und ja, die Delinquenz darf nicht pauschal mit einer bestimmten Kultur oder gar Religion erklärt werden. 

Junge Maghrebiner sind überproportional kleinkriminell

Nur: Es gibt in der Schweiz ein Problem mit männlichen Migranten aus Algerien, Tunesien und Marokko. Ganz real, ganz konkret. Das sagen auch jene, die im Asylwesen an der Front tätig sind.

Um Lösungen zu finden, muss zuerst das Problem benannt werden. 

Darum: Eine ganz bestimmte Personengruppe ist überproportional kleinkriminell und zeigt sich unbeeindruckt von Strafen. Es sind Intensivtäter, die sich zwischen Kantonen, gar zwischen den Ländern bewegen. Kaum kontrollierbar, kaum integrierbar. 

Eine Lösung: Rückführungen. Da ist die Schweiz aktiver geworden. 2023 traten 20 Prozent mehr Weggewiesene diese Reise an. Vor allem nach Algerien. Die bilateralen Verhandlungen mit diesen Ländern sind kompliziert. Trotzdem: Die Schweiz tut gut daran, Rückführungen auszubauen.

6000 Personen aus den drei Maghreb-Staaten haben sich im letzten Jahr in einem der Bundesasylzentren gemeldet. Davon verhält sich, um es noch einmal deutlich zu sagen, der überwiegende Teil korrekt.

Migranten haben viel zu verlieren

Asylsuchende haben in der Regel viel zu verlieren. Sie haben einiges auf sich genommen für ein besseres Leben und wollen beim Warten auf einen Asylentscheid vor allem eines: nicht auffallen.

Für diese Gruppe aus dem Maghreb gilt das jedoch nicht. Diese haben nichts zu verlieren. Und werden schnell zu Illegalen. Denn ihr Asylantrag wird fast immer abgelehnt. Nur gerade 0,3 Prozent der Gesuchstellenden aus den Maghreb-Staaten  erhalten in der Schweiz Schutzstatus. 

Trotzdem nehmen meist junge Männer die gefährliche Überfahrt übers Mittelmeer in Kauf. In ihren Heimatländern gibt es für sie kaum Perspektiven. (Mehr dazu: Flucht nach Europa – Am Strand der Hoffnungslosen)

Gleichzeitig ist Europa mit seinen Verheissungen nur ein paar Bootsstunden entfernt. Die jungen Männer haben also durchaus gute Gründe, hierherzukommen. 

Die Zahl der Asylsuchenden dürfte steigen

Macht dies den Verlust vom Tablet, das im nicht abgeschlossenen Auto lag, erträglicher? Das aus der Garage gestohlene E-Bike? Das verlorene Sicherheitsgefühl?

Natürlich nicht. Aber Kontext schärft den Blick auf ein reales Problem. Das Schweizer Asylwesen muss dafür Lösungen finden. Sonst droht das Selbstverständnis der humanitären Schweiz, Schutz den Schutzbedürftigen zu bieten, untergraben zu werden. In diesem global verorteten geopolitischen Puzzle gibt es jedoch nicht die eine Lösung. Der Bund versucht, den Prozess mit einem 24-Stunden-Verfahren für jene mit praktisch null Asylchancen kurz zu halten. Ein richtiger Ansatz.

Helfen würde zudem, die Anzahl arabischsprachiger Asylmitarbeiterinnen und -mitarbeiter auszubauen. Denn mit dem Frühling öffnen sich die Migrationsrouten aus dem Süden wieder. Auch die Anzahl der Asylsuchenden aus dem Maghreb wird somit steigen. Es wird viel Redebedarf geben – auf Arabisch.