Kriminalstatistik Kanton ZürichTatverdächtig sind häufig «Kriminaltouristen»
Die Kantonspolizei Zürich verzeichnet eine markante Zunahme der Betrugs- und Vermögensdelikte. Besonders in einer Bevölkerungsgruppe ist die Kriminalität angestiegen.
Die wachsende Zahl von Asylsuchenden im Kanton Zürich mache sich auch in der Kriminalstatistik bemerkbar, teilt die Kantonspolizei Zürich am Montag mit. Vor allem Delikte wie Laden- oder Taschendiebstahl, Diebstahl aus Fahrzeugen oder Einbruchsdelikte müssen gemäss Kriminalstatistik dieser Tätergruppe zugeordnet werden.
Zu den häufigen Tatverdächtigen zählt die Kantonspolizei auch sogenannte Kriminaltouristen – also Personen, die eigens in die Schweiz reisen, um zu delinquieren.
Die Polizei versucht laut Mitteilung, mit gezielten Aktionen auf diese Entwicklung zu reagieren. So kam es ihm Rahmen einer koordinierten Aktion auf dem ganzen Kantonsgebiet zu rund 400 Verhaftungen.
Mehr Körperverletzungen und versuchte Tötungen
Auch bei den schweren Gewaltdelikten weist die Kriminalstatistik 2023 eine Zunahme aus. So ist die Zahl der Fälle von schwerer Körperverletzung um 23 Prozent gestiegen, bei den versuchten Tötungen wurde ein Anstieg von 18 Prozent verzeichnet.
Viele Fälle trugen sich mit Schneid- und Stichwaffen zu: Die Zahl der Messerangriffe ist im Vorjahresvergleich von 79 auf 105 angestiegen. Ein Fünftel der ermittelten Täter sind gemäss kantonaler Statistik ausländische Jugendliche.
Urkundenfälschungen bei Covid-Zertifikaten
In der Stadt Zürich hat die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um rund 10 Prozent zugenommen. Die Stadtpolizei stellt insbesondere bei Vermögensdelikten und Urkundenfälschungen einen Anstieg der Vorfälle fest – ein Viertel davon betrifft gefälschte Covid-Zertifikate.
Bei den Straftaten gegen Leib und Leben verzeichnet die Stadt Zürich eine Zunahme um 65 Fälle. Die Zahl der Tätlichkeiten stieg um 44, diejenige der schweren Körperverletzungen um 13 Fälle, wobei zwei von drei Fällen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt standen.
Schweizweiter Anstieg der Straftaten
Der Bund publizierte heute ebenfalls die polizeiliche Kriminalstatistik 2023. Demnach ist in der Schweiz die Zahl der Straftaten im letzten Jahr um 14 Prozent auf 522’558 gestiegen.
Bei Diebstählen ab oder aus einem Fahrzeug kam es sogar zu einer Zunahme von 71,4 Prozent auf 18’192 Straftaten – die höchsten Werte seit Einführung der Statistik 2009.
tif/sda
Fehler gefunden?Jetzt melden.