Kriminalität in der SchweizDiebstähle in der Schweiz steigen stark an – auch Gewaltstraftaten nehmen zu
Deutlich mehr Diebstähle und mehr digitale Kriminalität: Die neusten Zahlen zur Kriminalität in der Schweiz.
In der Schweiz ist die Zahl der Straftaten im letzten Jahr um 14 Prozent auf 522’558 gestiegen, wie die heute veröffentlichte polizeiliche Kriminalstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigt.
Für das Jahr 2023 wurden 90’403 Personen polizeilich als beschuldigte Personen einer Straftat gegen das StGB registriert. Die Zahl der Minderjährigen stieg um 4,2% auf 11’032 Personen, die der jungen Erwachsenen um 3,7% auf 13’792 und die Zahl der Erwachsenen um 4,5% auf 65’549.
Die Zahl der Beschuldigten einer Straftat pro 100’000 Personen bleibt hingegen auf ähnlichem Niveau wie in den vergangenen fünf Jahren.
Rund 44,3% aller beschuldigten Personen sind Schweizer Staatsangehörige (2022: 47,0%), 31,2% gehören zur ständigen ausländischen Wohnbevölkerung (2022: 32,1%), 6,6% zur Asylbevölkerung (2022: 4,2%) und 17,9% zählen zur Gruppe der übrigen Ausländerinnen und Ausländer (2022: 16,8%).
Bei fast 70 Prozent der begangenen Straftaten handelte es sich um Vermögensdelikte.
Bei Diebstählen ab oder aus einem Fahrzeug kam es zu einer Zunahme von 71,4 Prozent auf 18’192 Straftaten – die höchsten Werte seit Einführung der Statistik 2009.
Wie bereits 2022 sind auch im Jahr 2023 die Einbruch- und Einschleichdiebstähle gestiegen (+15,9%). Registrierte die Polizei im Jahr 2022 durchschnittlich noch 98 Einbruch- und Einschleichdiebstähle pro Tag, so waren es im Jahr 2023 deren 114.
Mehr digitale Kriminalität
Eine Zunahme verzeichnete auch die digitale Kriminalität, welche laut dem BFS mit 43’839 Straftaten im Vergleich mit dem Vorjahr um fast einen Drittel anstieg. Der Grossteil der Fälle ist auf Cyber-Wirtschaftskriminalität zurückzuführen, die im letzten Jahr ebenfalls um mehr als ein Drittel zunahm.
Deutliche Zunahmen gab es weiter auch bei Fällen von Phishing, Missbrauch von Online-Zahlungssystemen und von bezahlten, aber nicht gelieferten Waren von Kleinanzeigeplattformen.
Auch Zunahme bei schweren Gewaltdelikten
Das Total der Gewaltstraftaten ist im Jahr 2023 mit 1,5% ebenfalls angestiegen. Die Zahl der Gewaltstraftaten pro Kopf bleibt aber auf ähnlichem Niveau wie in den vergangenen fünf Jahren.
Bei den Total 2057 registrierten schweren Gewaltstraftaten (+5,9%) handelt es sich um den höchsten Wert seit der Einführung der Statistik im Jahr 2009.
Die Zahl vollendeter Tötungsdelikte hat um 26,2% zugenommen. Es wurden 53 Tötungsdelikte registriert (2022: 42). Dieser Wert liegt über dem Mittelwert seit 2009 (48 Tötungsdelikte). Ebenfalls zugenommen hat die Anzahl versuchter Tötungsdelikte (Total: 229 Straftaten, +17,4%) sowie schwere Körperverletzung (Total: 880 Straftaten, +15,5%).
Hingegen haben im Vergleich zum Vorjahr Vergewaltigung (Total: 839 Straftaten, -3,2%) und schwerer Raub (Total: 51 Straftaten, -25,0%) abgenommen.
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