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Abtransport ohne Vorwarnung
Kremlkritiker Alexei Nawalny an unbekannten Ort verlegt

Seit 2021 sitzt Alexei Nawalny in russischer Gefangenschafts: Unterstützer des Oppositionsführers an einer Demonstration vor der russischen Botschaft in London, 21. April 2021. 
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Der oppositionelle Aktivist und Politiker Alexei Nawalny ist von russischen Behörden an einen unbekannten Ort gebracht worden. Das berichten Nawalnys Vertraute Kira Yarmysh auf Twitter und der Stabschef des Politikers, Leonid Wolkow, auf Telegram. «Wo Alexei jetzt ist und in welche Haftkolonie er gebracht wird, wissen wir nicht», schreibt Wolkow. Von Yarmysh hiess es, dem Anwalt von Nawalny sei mitgeteilt worden, dass es «keinen Häftling» Nawalny in seinem bisherigen Gefängnis gebe.

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In einem weiteren Post schrieb sie: «Natürlich wurden weder Alexeis Anwälte noch seine Angehörigen im Voraus über seine Verlegung informiert.» Es gebe Gerüchte, dass er in die Hochsicherheits-Strafkolonie IK-6 «Melechowo», verlegt werden sollte. Yarmysh betont: «Solange wir nicht wissen, wo Alexei sich aufhält, bleibt er dem System ausgeliefert, das bereits versucht hat, ihn zu töten.» Ihre Hauptaufgabe sei es nun, Nawalny so rasch als möglich zu finden.

Lange Gefängnisstrafe für Nawalny

Seit 2021 sitzt Nawalny eine zweieinhalbjährige Gefängnisstrafe in Russland ab. Im März war er zu neun weiteren Jahren verurteilt worden. Nawalny soll angeblich Spenden an seine politischen Organisationen veruntreut haben – Organisationen, die in Russland längst als «extremistisch» verboten sind. Zudem wird Nawalny vorgeworfen, eine Richterin beleidigt zu haben.

Sie hatte ihn vergangenes Jahr wegen Veteranenbeleidigung zu einer Geldstrafe verurteilt. Seitdem der Oppositionelle im Januar 2021 nach Russland zurückkehrte, ist er mit einem Strafverfahren nach dem anderen überzogen worden. In Deutschland hatte er sich zuvor von einem lebensgefährlichen Giftanschlag erholt, die russische Polizei nahm ihn gleich bei der Passkontrolle fest.

Damals warf man ihm vor, gegen Bewährungsauflagen aus einem alten Fall verstossen zu haben. Bereits 2014 war Nawalny wegen Betrugs zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, schon damals erklärte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte das Verfahren für willkürlich. Während Nawalny in Deutschland behandelt wurde, soll er in Russland seine Meldepflicht bei der Polizei verletzt haben. Deswegen schickte ihn das Gericht im Januar 2021 für zweieinhalb Jahre ins Straflager. Damals protestierten Zehntausende Russen für Nawalnys Freiheit.

red