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Krawalle in Grossbritannien
In London schlagen Rechts­extreme auf Polizisten ein

A police officer separates groups as bottles (R) are thrown, close to the 'National March For Palestine' in central London on November 11, 2023, as counter-protest groups are monitored by police close to the route of the main march. Britain's Prime Minister Rishi Sunak has described a planned march in London on Saturday -- Armistice Day, when Britain honours its war dead -- as "provocative and disrespectful" and suggested London's Metropolitan Police ban it. Police have said the march in support of Palestinians does not meet the legal threshold for requesting a government order to stop it going ahead. (Photo by JUSTIN TALLIS / AFP)
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Nach Ausschreitungen von Rechtsradikalen am Rande einer propalästinensischen Grossdemonstration in London hat der britische Premierminister Rishi Sunak Gewalt verurteilt, die er auf beiden Seiten sieht. Das sei «völlig inakzeptabel» und respektlos gegenüber dem Gedenken an die Kriegstoten, das am 11. November begangen wird, sagte Sunak einer Mitteilung vom Samstagabend zufolge. «Das gilt für Schläger der (rechtsradikalen) EDL, die Polizisten angegriffen und den Cenotaph gestürmt haben, ebenso wie für das Rufen antisemitischer Sprechchöre und das Zeigen von Pro-Hamas-Plakaten und -Kleidung beim heutigen Protest», betonte Sunak.

Zahlreiche Rechtsradikale hatten versucht, zum Kriegsdenkmal Cenotaph im Regierungsviertel vorzudringen, das sie nach eigenen Angaben vor den Teilnehmern des Protestmarschs schützen wollten. Wie die Londoner Polizei im Widerspruch zu Sunak mitteilte, gelang es ihnen aber nicht, das Mahnmal zu erreichen. Anschliessend lieferten sich die Rechtsextremen in der Innenstadt weitere Schlägereien mit Beamten. Mehr als 90 Menschen wurden festgenommen, neun Polizisten verletzt. Am Sonntag klagte die Polizei sieben Verdächtige an.

Gleichzeitig beteiligten sich laut Polizei etwa 300'000 Menschen an dem propalästinensischen Protestmarsch. Die Veranstalter sprachen von 800'000 Teilnehmern. Dabei blieb es den Angaben zufolge weitgehend friedlich. Berichten zufolge gab es aber auch antisemitische Parolen und Plakate. Nach Ende der Kundgebung wurden einige Teilnehmer festgenommen, die Feuerwerkskörper gezündet und sich vermummt hatten.

Innenministerin Suella Braverman sagte, bei dem Protest seien «krankhafte, hetzerische und teilweise eindeutig kriminelle Gesänge, Plakate und Gegenstände offen zur Schau gestellt» worden.

British Home Secretary Suella Braverman attends the annual Remembrance Sunday ceremony at the Cenotaph in London, Sunday, Nov. 12, 2023. Every year, members of the British Royal family join politicians, veterans and members of the public to remember those who have died in combat. (Toby Melville/Pool Photo via AP)

Die Opposition machte Braverman für die rechtsextremen Krawalle verantwortlich. Die Rechtsaussen-Politikerin habe die Schläger ermutigt, indem sie die Grossdemonstration zuvor als «Hassmarsch» verurteilt hatte, betonten Labour-Parteichef Keir Starmer und der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan. Sie forderten Braverman zum Rücktritt auf.

Am Montag ist es zum Vollzug gekommen: Sunak hat seine umstrittene Innenministerin entlassen.

SDA/nag