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Meinung

Konflikt in Gaza
In Israel setzen alle auf Trump – doch er gibt ihnen Rätsel auf

US-Präsident Donald Trump und Israels Premierminister Benjamin Netanyahu sprechen vor einem Treffen im Oval Office des Weissen Hauses in Washington, DC, am 4. Februar 2025 zur Presse.
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Es gibt kaum ein Land, in dem Donald Trump sowohl von politisch rechts eingestellten Bürgern als auch von Liberalen so sehr gepriesen wird, wie Israel. Der rechten Regierung von Benjamin Netanyahu gibt Trump mit seinen teils extremen Äusserungen zur Zukunft von Gaza Aufwind. Eine «Riviera» anstelle eines souveränen Palästinenserstaats, das wünschen sich hier viele.

Aber auch für diejenigen, die nach dem 7. Oktober 2023 gegen Netanyahu auf die Strasse gegangen sind, um Geiseln aus Gaza zu befreien, ist Trump ein Heilsbringer. Ihm wurde schliesslich in den vergangenen Wochen die gelungene Waffenruhe zugerechnet; und damit auch, dass viele Israelis ihre Angehörigen nun wieder in die Arme schliessen konnten – oder wenigstens zu Grabe tragen.

Man sollte auf die Taten achten, nicht die Worte

Am Mittwoch lud Trump eine Gruppe von Menschen, die teils erst vor kurzem aus den Tunneln der Hamas befreit wurden, ins Oval Office ein. Im Anschluss setzte er eine Nachricht ab, in der er die Hamas aufforderte, alle Geiseln unverzüglich freizulassen. Es sei seine «letzte Warnung», andernfalls werde er Israel helfen, «den Job zu erledigen». Diese Drohung widerspricht eigentlich seiner bisherigen Linie: Sie bedeutet eine militärische Eskalation anstelle einer Fortsetzung des Abkommens.

Doch wie viel sind diese Worte wert? Es ist nicht das erste Mal, dass Trump ein Ultimatum setzt. Vor drei Wochen hatte er sich genauso geäussert, aber die Frist verstrich. Und auch dieses Mal gibt es noch andere Signale: Offenbar haben US-Vertreter gleichzeitig direkte Gespräche mit der Hamas geführt – ein Tabubruch, denn bislang schlossen die Vereinigten Staaten immer aus, direkt mit Terrororganisationen zu verhandeln.

Es soll dabei nun doch um ein Ende des Krieges gegangen sein – und Netanyahu nichts davon gewusst haben. Auf Trumps Worte ist im Nahen Osten kein Verlass, das zeigt auch diese Episode. Man sollte auf die Taten schauen.