Kolumne «Ertappt»Konflikt auf dem Seeplatz
In Wädenswil soll der beliebte Seeplatz umgestaltet werden. Ein Strafbefehl zeigt, warum es hier zu Konflikten kommen kann.
Der Seeplatz in Wädenswil ist bei vielen Bevölkerungsschichten beliebt. Eine Seebeiz lockt, bald kommt eine zweite dazu. Jugendliche treffen sich auf den Bänken. Die Eltern zieht es mit ihren kleinen Kindern zum Spielplatz. Auch Randständige können hier verhältnismässig ungestört zusammenkommen und Alkohol trinken. Doch so, wie der Platz heute gestaltet ist, kann es zu Konflikten kommen. Die Nähe des Spielplatzes zur Mole, wo sich die Randständigen treffen, passt nicht allen.
In einem Fall hat diese Nähe zu einer Straftat geführt. Ein 39-Jähriger machte sich im Juli 2020 an der Handtasche einer Mutter zu schaffen. Er entnahm ein Smartphone im Wert von 150 Franken. Die SIM-Karte hat zusätzlich einen Wert von 20 Franken. Das Mobiltelefon befand sich in der Hülle (40 Franken), in der die Frau auch noch eine Maestro-Karte aufbewahrte. Ob der Dieb wirklich das Telefon klauen wollte oder ob er auf einen möglichen zusätzlichen Inhalt spekulierte, muss offenbleiben. Genutzt hat er jedenfalls die Karte.
Er begab sich dank kontaktlosem Bezahlen auf einen kleinen Einkaufstrip im Wädenswiler Zentrum. Erster Halt: eine Imbissbude. Der 39-Jährige genehmigte sich einen Kebabtoast und ein Bier (14 Franken). Nach der Mahlzeit gabs Dessert beim Selecta-Automaten (27 Franken). Schliesslich kehrte der Mann bei einem Lebensmittelgeschäft ein, wo er weitere 20.40 Franken ausgab, die ihm nicht gehörten. Nach gut zwei Stunden war es vorbei mit Einkaufen.
Der Beschuldigte wurde schliesslich erwischt und per Strafbefehl verurteilt. Er muss 1000 Franken Busse bezahlen, kommt also noch gut weg. Nicht einmal ins Strafregister wird er eingetragen. Die Taten gelten lediglich als geringfügiger Diebstahl und geringfügiger Missbrauch einer Datenverarbeitungsanlage.
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